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Tarifrunde für ostdeutsche Textil-Beschäftigte ohne Ergebnis

Ein Mitarbeiter einer Spulerei wechselt eine Spule mit farbigem Garn. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Ein Mitarbeiter einer Spulerei wechselt eine Spule mit farbigem Garn. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die erste Tarifrunde in der ostdeutschen Textilindustrie ist am Dienstag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. «Wir haben ein Angebot vorgelegt bekommen, das derzeit nicht weiter verhandelbar ist», sagte Stefanie Reimer, Verhandlungsführerin der IG Metall.

Man habe einen Abschlusszeitraum von drei Jahren vorgeschlagen, um für die Unternehmen die Planbarkeit zu erhöhen und Belastungen zu minimieren, sagte Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie.

Die Gewerkschaft fordert 6 Prozent mehr Geld sowie die Anhebung der Jahressonderzahlung auf Westniveau. «Wir haben klargemacht, dass für uns eine Inflationskompensation notwendig ist, die in der derzeitigen Krise nicht alleine auf den Rücken der Beschäftigten vonstatten gehen kann», erklärte Reimer. Der angebotene Abschlusszeitraum von drei Jahren sei sehr lang und den Beschäftigten nur schwer zu erklären. So seien etwa die wirtschaftlichen Folgen durch den Krieg in der Ukraine über diesen Zeitraum nur schwer abschätzbar.

Otto sprach vor dem Hintergrund des Krieges von «nicht überschaubaren Risiken» für die Unternehmen. Dazu stünden die Betriebe vor Herausforderungen wie steigenden Energiepreisen. Viele sähen derzeit keine wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten. «Wir sind deshalb sehr vorsichtig mit unserem Angebot in die Runde gegangen - aber das hat die Gewerkschaft noch nicht überzeugt.»

Beide Parteien betonten jedoch, weiter verhandeln zu wollen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 29. März geplant. Die Branche hat den Angaben zufolge in Ostdeutschland rund 16 000 Beschäftigte. Viele Betriebe seien nicht tarifgebunden, orientierten sich aber an den Abschlüssen, hieß es.

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