Zwei Tage nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg haben Vertreter von Beratungsstellen für Opfer von Rassismus vor einem Anstieg rechter Gewalttaten gewarnt. «Täter fühlen sich durch den aktuellen Rechtsruck gestärkt», sagte Judith Porath, Geschäftsführerin des Vereins Opferperspektive Brandenburg, am Dienstag in Leipzig. Rassistisch motivierte Gewalttaten würden mittlerweile «als beiläufig oder Normalität wahrgenommen», warnte Porath im Vorfeld eines Symposiums zu rassistischer und antisemitischer Gewalt.
«Es gibt eine Radikalisierung in der Mitte der Gesellschaft», sagte Matthias Quent vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. «In Ostdeutschland ist die Situation besonders brenzlig», so Quent.
Die Opferberatungsstellen zählten im Vorjahr 1212 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe in den ostdeutschen Bundesländern, 8 Prozent mehr als 2017. 1789 Menschen waren demnach direkt von den Taten betroffen.
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Ein Teilnehmer einer Demonstration der rechten Szene nimmt in so genannten Springerstiefeln an einer Kundgebung teil. Foto: Bernd Thissen/Archiv