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Künstler Norbert Bisky träumt noch vom DDR-Abitur

Der Maler und Künstler Norbert Bisky. Foto: Paul Zinken/dpa
Der Maler und Künstler Norbert Bisky. Foto: Paul Zinken/dpa

Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall suchen DDR-Erinnerungen den in Leipzig geborenen Maler Norbert Bisky im Schlaf heim. «Ich träume nach wie vor, dass ich die Abiturprüfung nicht bestehe», erzählte Bisky während eines Besuches in seinem Atelier in Berlin. «Der Traum geht immer gleich: Du bist jetzt 49, jetzt wird's langsam Zeit, jetzt musste mal, die anderen Abiturienten sind deutlich jünger. Du musst jetzt mal echt gucken, dass du das hinkriegst mit der Prüfung», schilderte Bisky. Aus seiner Sicht zeigen die Träume, «was für einen krassen Scheißdruck ich auf dieser dummen Kaderschmiede bekommen habe».

Seine Schule im Berliner Stadtteil Lichtenberg sei die erste in der DDR gewesen, die den Karl-Marx-Orden bekommen habe. Die Auszeichnung galt als die wichtigste in Ostdeutschland. «Das war auch so eine Karl-Marx-Orden-Schule, das war eine krasse Atmosphäre dort.» Nun hoffe er, dass er durch seine neuen Arbeiten «ein paar Sachen nochmal besser loswerde, mit denen ich groß geworden bin». Er male aktuell Bilder, «die sich mit dem Thema beschäftigen, aber die dennoch meine Bilder sind und sich vielleicht auch nur assoziativ damit beschäftigen, nicht umfassend, nicht abschließend. Einfach Bilder.»

Bisky, Sohn des langjährigen PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky (1941-2013) und Bruder des Journalisten und Schriftstellers Jens Bisky, befasst sich zum 30. Jahrestag des Mauerfalls in gleich zwei Ausstellungen mit seiner Vergangenheit. «Rant» wird in der Potsdamer Villa Schöningen gezeigt (9.11.-23.2.), «Pompa» ist in der Matthäus-Kirche Berlin zu sehen (10.11.-16.2.).

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Der Maler und Künstler Norbert Bisky. Foto: Paul Zinken/dpa