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Junge Ostdeutsche unzufrieden mit bisheriger Klimapolitik

Junge Leute stehen auf der Straße bei einer Demonstration der Bewegung Fridays For Future in Erfurt. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Junge Leute stehen auf der Straße bei einer Demonstration der Bewegung Fridays For Future in Erfurt. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Das Bundesverfassungsgericht hat der Regierung klare Hausaufgaben in Sachen Klimaschutz aufgegeben. Die Folgen der Klimakrise werden vor allem künftige Generationen treffen. Entsprechend unzufrieden sind viele Junge mit den bisherigen Anstrengungen der Politik.

Die Mehrheit der jungen Ostdeutschen ist unzufrieden mit der Klimapolitik der Bundesregierung. 57 Prozent gaben in einer Umfrage des Erfurter Instituts IMK an, sie glaubten nicht, dass mit der jetzigen Politik die Klimaschutzziele erreicht würden. Nur 33 Prozent halten die Anstrengungen für ausreichend.

Der Schutz des Klimas wird vom Gros der jungen Generation zugleich als weitaus wichtiger eingeschätzt als das Wirtschaftswachstum. «Die Generation Greta gibt uns ein klares Signal: Wir müssen mehr tun gegen den Klimawandel», sagte der Vorstandsvorsitzende des ostdeutschen Energieversorgers EnviaM, Stephan Lowis, der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen hat die Umfrage in Auftrag gegeben.

Die Befragung zeigt auch: Bei ihrer Haltung in Sachen Klimaschutz unterscheiden sich junge Menschen in Ost und West nur minimal. Auf die Frage, was sie als Bundeskanzler zuerst tun würden, rangiert mit weitem Abstand das Thema «Klima schützen» an erster Stelle, gefolgt von der Förderung erneuerbarer Energien, Änderungen in der Mobilität und Gleichberechtigung aller.

Erst jüngst hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Klimaschutzgesetz des Bundes zu kurz greift. Die Richter gaben dem Gesetzgeber auf, bis Ende kommenden Jahres die Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen für die Zeit nach 2030 näher zu regeln.

Für die IMK-Umfrage waren schon im Februar 1390 junge Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren befragt worden. «Das ist die Generation, die unter den Folgen des Klimawandel mehr als jede Generation vor ihr leiden wird», sagte Lowis.

Er warb dafür, Klimaschutz und Wirtschaftswachstum nicht als Gegensätze zu sehen. «Klimaschutz wird in Zukunft ein wichtiger Standortfaktor sein.» In der Netzregion seines Unternehmens werde heute im Schnitt schon insgesamt weit mehr Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind erzeugt als verbraucht. «Wir sitzen auf einem Schatz, den wir nur noch heben müssen.» Als Beispiele nannte er den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und den Ausbau der Elektromobilität.

EnviaM hat nach eigenen Angaben knapp 1,3 Millionen Kunden in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Das Unternehmen liefert Strom, Gas und Wärme, betreibt aber auch ein Glasfasernetz. Anteilseigner sind das Energieunternehmen Eon und rund 650 ostdeutsche Städte und Gemeinden.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH