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Filmtrophäe für «Gundermann»-Regisseur Dresen in den USA

Andreas Dresen, deutscher Regisseur, steht vor dem Eingang zum «Berlin & Beyond»-Festival. Foto: Barbara Munker/dpa
Andreas Dresen, deutscher Regisseur, steht vor dem Eingang zum «Berlin & Beyond»-Festival. Foto: Barbara Munker/dpa

Eine weitere Filmtrophäe für «Gundermann»-Regisseur Andreas Dresen, diesmal in den USA: Der 56-Jährige, der mit seinem Porträt über den DDR-Liedermacher Gerhard Gundermann im Mai beim Deutschen Filmpreis sechs Lolas gewann, ist in San Francisco mit einem Ehrenpreis für seine Filmkarriere ausgezeichnet worden. Ihm Rahmen von «Berlin & Beyond», dem größten deutschsprachigen Filmfestival in den USA, nahm er die Trophäe in der Nacht zum Mittwoch entgegen.

Zuvor hatte «Gundermann» das «German Currents Film Festival» in Los Angeles eröffnet. In den USA tourt Dresen durch mehrere Städte, davor war er in Japan unterwegs, wo er auch einen Verleih gefunden hat.

Gerhard Gundermann (1955-1998) war Baggerfahrer im Tagebau und Liedermacher in der DDR, der zugleich mit dem Decknamen «Grigori» als Stasi-Spitzel arbeitete. «Ich habe beim Reisen mit dem Film nur gute Erfahrungen gemacht», erzählt Dresen im dpa-Gespräch. «Auch wenn es in Ostdeutschland spielt, ist es doch einer universale und sehr menschliche Geschichte. Überall gibt es Opportunismus und den kleinen Verrat und das kann man anhand der Geschichte von Gundermann sehr gut sehen.»

30 Jahre nach dem Mauerfall sei dies der passende Film für «Berlin & Beyond», sagt Noémie Njangiru, Leiterin des Goethe-Instituts in San Francisco, dem Veranstalter des Filmfests. «Einerseits wollen wir den Film bekannt machen, andererseits über das Thema reden, was eine Mauer mit einer Gesellschaft macht, und die Notwendigkeit, sie einzureißen.» Gerade in den USA sei das ein sehr relevantes Thema.

Unter lautem Applaus griff auch Dresen nach der Filmvorführung die Thematik auf. «Ich würde eurem Präsidenten sagen, dass das Leben ohne Mauer viel besser ist, als eine zu bauen», sagte der gebürtige Ostdeutsche.

Dies sei der erste Preis für seine Karriere und sein gesamtes Filmwerk. Eigentlich fühle er sich mit 56 Jahren noch zu jung dafür, scherzt Dresen. Den ersten «Career Achievement Award» hatte das Festival 2017 der Schauspielerin Maria Schrader verliehen. Zu früheren «Lebenswerk»-Preisträgern zählen Stars wie Hannelore Elsner, Mario Adorf, Wim Wenders, Doris Dörrie oder Bruno Ganz.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Andreas Dresen, deutscher Regisseur, steht vor dem Eingang zum «Berlin & Beyond»-Festival. Foto: Barbara Munker/dpa