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Energie, die heute fehlt: MDR zeigt vierteilige Musikserie

Das Logo des Mitteldeutschen Rundfunks prangt auf einer Stele vor der MDR-Zentrale. / Foto: Jan Woitas/dpa
Das Logo des Mitteldeutschen Rundfunks prangt auf einer Stele vor der MDR-Zentrale. / Foto: Jan Woitas/dpa

In einer vierteiligen Doku-Serie zeigt der MDR das Leben im Osten zur Nachwendezeit. Im Vordergrund steht dabei die Musik. Allgemein geht es jedoch auch um eine Energie, die der Produzentin der Doku zufolge heute fehlt.

Die Zeit für Filme ist in der Dokumentarfilm-Branche meist knapp. «Die Themen haben meist eine gewisse Aktualität und müssen deshalb schnell gesendet werden», sagte die Geschäftsführerin der Produktionsfirma Ufa Documentary, Gwendolin Szyszkowitz-Schwingel. Am 28. Mai (20.15 Uhr) läuft im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) hingegen eine Produktion der Ufa Doc, die in die Vergangenheit blickt: Die vierteilige Dokuserie «Jung wild grenzenlos - Wochenende in den 90ern». Die Serie ist bereits vorab in der Mediathek zu sehen.

Hier geht es - wie die Namen der einzelnen Folgen schon verraten - um Musik: Alternative, Disco, Techno und Ostrock. «Wir haben zum Beispiel in Leipzig in der Distillery gedreht und viel in Berlin», sagte Szyszkowitz-Schwingel. Es habe eine ganze Weile gedauert, bis die Serie, deren Regie der Autor Alexander Kühne und Produzentin Kathrin Schwiering führten, fertig entwickelt war, so Szyszkowitz-Schwingel, die an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin studiert hat. «Die Entwicklung der Serie, vor allem das Casten, hat viel Zeit in Anspruch genommen, weil wir Protagonistinnen und Protagonisten im Heute interviewt haben und dann ihre jungen Alter-Egos finden mussten.»

Da kein Budget für ein großes Casting vorhanden gewesen sei, habe das Team Schauspielerinnen und Schauspieler unter anderem im Bekanntenkreis gesucht und ausgewählt. Für die Dreharbeiten sei das Team im vergangenen Jahr durch die Lande gefahren, um Drehorte zu finden. «Viele der damaligen Discos und Clubs sind mittlerweile Möbelhäuser, Parkhäuser oder ganz weg. Auch dafür sind wir einfach durch die Regionen gereist, haben uns durchgefragt.»

Es gehe um Energie und um Aufbruch in den Jahren der Nachwendezeit: «Ich war damals ein Teenie und habe in Österreich gelebt. Ich kann mir aber vorstellen, dass in dieser Zeit alles möglich war und gleichzeitig ist ganz viel zusammengebrochen», sagte die Produzentin. Bei den Menschen habe das eine unglaubliche Lust zu Feiern hervorgerufen. «Eine unglaubliche Energie, die uns heute ein bisschen fehlt.»

Neben «Jung wild grenzenlos - Wochenende in den 90ern» produzierte die Ufa gemeinsam mit dem MDR unter anderem auch den Film «Lugau City Lights - Ein DDR Dorf schreibt Popgeschichte». Auch an der Produktion der Dokumentation «Sam - ein Sachse» war die Dokumentarfilm-Tochter der Ufa beteiligt.

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