loading

Nachrichten werden geladen...

Forscher sieht keine Lösung durch Ost-Quote für mehr Ostdeutsche in Chefetagen

Licht brennt in den Räumen eines Bürogebäudes. / Foto: Andreas Arnold/dpa/Symbolbild
Licht brennt in den Räumen eines Bürogebäudes. / Foto: Andreas Arnold/dpa/Symbolbild

Eine Ost-Quote würde aus Sicht eines sächsischen Forschers nicht helfen, um mehr Ostdeutsche in die Chefetagen von Wirtschaft, Verwaltung, Justiz und Medien zu bekommen. «Die Umsetzung wäre rechtlich kompliziert», sagte der Leipziger Politikwissenschaftler Lars Vogel der «Leipziger Volkszeitung/Dresdner Neueste Nachrichten» (Samstag). Eine solche Regelung würde schon an der einfachen Frage scheitern, wer denn per Definition ein Ostdeutscher sei. «Aus Erfahrung kann ich von einer Quote nur abraten.»

Laut Vogel wird sich der Eliten-Unterschied auch nicht in einiger Zeit von selbst auflösen, bei dem Thema dürfe man daher nicht lockerlassen. «Es sind eher weiche Maßnahmen, die aus unserer Sicht helfen.» Dazu gehöre es etwa, Ostdeutsche mit einzubeziehen, wenn es um Diversität gehe. «Es würde uns allen helfen, Eliten künftig vielfältiger zu denken.» Das könne nicht früh genug beginnen - so müssten auch Stiftungen den Ost-Anteil unter den Stipendiaten erhöhen.

Vogel sieht einen Grund für die geringe Ost-Repräsentanz in den Chefetagen im «massiven Eliten-Import aus dem Westen» der Post-DDR-Ära. «Solche Leute ziehen in der Regel auch wieder West-Leute nach sich», sagte er. Zudem sei die Motivation zum Aufstieg in die Elite-Liga im Osten gering.

Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten