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Vorzeitiges Ende ist Rettung für Handball-Clubs

Leipzigs Maciej Gebala und DHfK Geschäftsführer Karsten Günther freuen sich über einen Sieg. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB
Leipzigs Maciej Gebala und DHfK Geschäftsführer Karsten Günther freuen sich über einen Sieg. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Ein Europapokalplatz als Trostpreis für den SC Magdeburg, «volle Power» für die Zukunftsplanungen des SC DHfK Leipzig. Die mitteldeutschen Handball-Bundesligisten haben mit dem vorzeitigen Ende der Saison zwar nicht alle ihren Willen bekommen, doch am Ende siegte angesichts der Coronavirus-Pandemie die Vernunft.

«Natürlich hätten wir die Saison gerne sportlich zu Ende geführt. Die aktuelle Situation lässt aber keine andere Entscheidung als den Abbruch zu», sagte SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt am Dienstag. Sein Leipziger Kollege Karsten Günther betonte: «Die Saison abbrechen zu müssen, ist ein schwerer sportlicher Einschnitt, den es so auch noch nie gegeben hat. Dennoch ist das in der aktuellen Situation die einzig vernünftige Entscheidung. Sie gibt uns die Möglichkeit, ab jetzt für die neue Saison zu planen.»

Am Dienstag hatte die große Mehrheit der 36 Vertreter der beiden Bundesligen für einen Abbruch gestimmt. Der THW Kiel wurde zum Meister erklärt, der SCM darf als Dritter hinter Flensburg an der neuen Euro League teilnehmen. Leipzig ist am Ende Achter. Da es keine Absteiger gibt und die Liga auf 20 Teams aufgestockt wird, haben die Clubs in der kommenden Saison zwei Heimspiele mehr.

Der SCM hatte sich vorher für eine Fortsetzung der Spielzeit ausgesprochen, fand sich aber am Ende mit der auf den Punkteschnitt bereinigten Tabelle ab. «Die sportliche Saisonwertung ist meines Erachtens die fairste Variante, wenn man unterjährig eine derartige Entscheidung treffen muss. Der SC Magdeburg hat damit den hervorragenden dritten Platz der Vorsaison bestätigt», sagte Schmedt.

Der Geschäftsführer betonte zugleich, dass sich die Handball-Bundesliga wie auch andere Profiligen in einer existenziellen Krise befinde. «Ich denke, mit dem Abbruchszenario und den in den letzten Wochen eingeleiteten Maßnahmen kann ein Fortbestand aller Bundesligaclubs zumindest bis in den Sommer ermöglicht werden», sagte Schmedt. Der SCM steht nach seinen Worten vor der «größten Herausforderung seit der politischen Wiedervereinigung 1990».

Amtskollege Günther richtete seinen Blick nach vorn. «Jetzt gilt es, die volle Power und Energie in gute Konzepte für einen Neustart nach dem Sommer zu investieren. Wir werden uns mit Gewissheit etwas einfallen lassen, wie wir diese Spielzeit für alle in einem angemessenen Rahmen beenden können und die Spieler würdig verabschieden, die nach der Saison den Verein verlassen», sagte der Geschäftsführer.

Noch gravierender hätten sich Geisterspiele in der 2. Liga ausgewirkt. «Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit waren für uns als ThSV Eisenach keine Alternative», betonte Manager Rene Witte. Deshalb stimmte der Funktionär des Zweitliga-Elften für einen Abbruch. Als Aufsteiger stehen Coburg und Essen fest. Aus der 3. Liga kommen vier neue Clubs hinzu, darunter der Dessau-Roßlauer HV.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Leipzigs Maciej Gebala und DHfK Geschäftsführer Karsten Günther freuen sich über einen Sieg. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB