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Marx-Kopf wird 50: Vom Polit-Symbol zur Sehenswürdigkeit

Markant ragt das Karl-Marx-Monument im Zentrum von Chemnitz empor. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Markant ragt das Karl-Marx-Monument im Zentrum von Chemnitz empor. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der Chemnitzer Marx-Kopf wird 50. Dazu hat die Stadt nicht nur eine Ausstellung organisiert, sondern eine Party rund um die riesige Porträtbüste. Für Oberbürgermeister Schulze hat sich das Verhältnis der Menschen zu diesem politischen Symbol aus DDR-Zeiten entspannt.

Das Chemnitzer Karl-Marx-Denkmal ist nach Ansicht von Oberbürgermeister Sven Schulze eines der wichtigsten Symbole für die Stadt. Der «Kopp» habe die Stadtgeschichte in den vergangenen 50 Jahren mitgeprägt und sei eng mit der Wiedervereinigung sowie der Um- und Rückbenennung von Chemnitz, das zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt hieß, verbunden, sagte Schulze (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. «Er hat sich in den letzten Jahren in der Wahrnehmung aber von einem politischen Symbol eher in Richtung einer Touristen-Sehenswürdigkeit gewandelt.»

Der 40 Tonnen schwere, riesige Philosophenkopf aus Bronze gilt als die zweitgrößte Porträtbüste der Welt. Sie wurde vom russischen Bildhauer Lew Kerbel (1917-2003) geschaffen und am 9. Oktober 1971 vor 250.000 Menschen enthüllt. Zum Denkmal-Ensemble gehört ein Schriftzug mit dem Marx-Zitat «Proletarier aller Länder, vereinigt euch!». Es prangt in mehreren Sprachen am dahinterstehenden Gebäude. Heute ist die Skulptur beliebtes Fotomotiv, Treffpunkt und Ort für Demonstrationen. Zudem ziert sie zahlreiche Souvenirs wie Tassen, Kaffee und USB-Sticks oder ist als farbige Miniaturbüste erhältlich.

Das 50. Jubiläum sollte am Samstag mit verschiedenen Aktionen gefeiert werden. So sollten eine Informationsstele enthüllt, eine Ausstellung im «Open Space» hinter dem Monument eröffnet sowie Stadtführungen und kreative Aktionen für Erwachsene und Kinder angeboten werden. Am Abend war ein Konzert mit verschiedenen Bands und Lichtinstallation geplant.

«50 Jahre sind ein guter Punkt, um sich seiner Geschichte zu vergewissern und zu erinnern», betonte Schulze. In diesen vergangenen 50 Jahren sei viel passiert. Die Feier zeige ein zunehmend entspannteres Verhältnis zu der Skulptur. «Für mich persönlich gehört der Kopf schon immer zu Chemnitz, ich bin ja fast genauso alt wie diese Skulptur», erklärte der Sozialdemokrat. «Ich kann mich noch an die großen politischen Demonstrationen zur Wende vorm Kopp erinnern, mit Brandt und Kohl», sagte er mit Blick auf die beiden früheren Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und Helmut Kohl (CDU).

Programm zum Jubiläum des Marx-Denkmals

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH