Wegen der hohen Corona-Zahlen müssen sich Schülerinnen und Schüler in Sachsen noch mindestens bis Weihnachten dreimal pro Woche testen - aus Sicht von Kita-Personal sollte diese Testpflicht auch für Kindertagesstätten gelten. «Es ist unsinnig, dass es eine eindeutige Testpflicht für Grundschulen gibt, aber nicht für Kitas und Horte», sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Uschi Kruse.
Sie gehe zwar davon aus, dass der ein oder andere Träger Corona-Tests eingeführt habe, um auch Eltern zu beruhigen. Einen Überblick habe sie jedoch nicht. «Ich würde mir dafür einheitliche Regelungen wünschen», sagte Kruse.
Ähnlich sieht es auch Ivette Plaettner. Die Erzieherin und Betriebsrätin in einer Kita in Oßling (Landkreis Bautzen) hat gerade im Internet eine Petition gestartet für eine Testpflicht an Kitas. «Überall müssen sich Menschen testen, auch in ihrer Freizeit», sagte sie. Nur für Kita-Kinder gelte das nicht.
Folglich fehle es an Sicherheit für das Personal. Selbst im Fall einer Corona-Infektion der Eltern würden die Kleinen nach Ende der Quarantäne nicht getestet. «Dabei haben die Kinder oft keine Symptome, wenn sie Corona haben und verteilen das Virus dann unabsichtlich in der Kita», sagte Plaettner. Es brauche aus ihrer Sicht nicht unbedingt eine dreifache Testung pro Woche, aber «anlassbezogene Tests» seien in jedem Fall wichtig.
Bislang plant der Freistaat keine Testpflicht, wie eine Sprecherin des Kultusministeriums auf Anfrage mitteilte. Wie viele Kitas wegen Infektionsfällen derzeit geschlossen seien, könne der Freistaat nicht beantworten. «Dafür sind die Träger der Kitas zuständig», sagte die Sprecherin.
Auch über die Erzieherinnen und Erzieher könne der Freistaat daher keine Auskunft geben. Zumindest in der Kita in Oßling ist die Ausfallquote beim Personal coronabedingt zurzeit hoch, wie Erzieherin Plaettner sagt. Vergangene Woche sei die Hälfte der Angestellten ausgefallen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH