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Ost-Beschäftigte: Längere Arbeitszeit und weniger Lohn

dpa / Oliver Killig
dpa / Oliver Killig

Beschäftigte in Ostdeutschland arbeiten immer noch länger als im Westen - und verdienen weniger. Im vergangenen Jahr kamen Arbeitnehmer in den alten Bundesländern im Schnitt auf 1295 Arbeitsstunden. Im Osten mit Berlin waren es 1351 Stunden und damit 56 mehr. Wird Berlin zum Westen gezählt, sind es im Osten 61 Stunden mehr. Zugleich lagen die Jahres-Bruttolöhne je Arbeitnehmer im Westen mit 36 088 Euro um knapp 4900 Euro höher als in den neuen Ländern mit 31 242 Euro. Das ergeben Daten der Statistischen Ämter von Bund und Ländern, die die Linke-Bundestagsfraktion ausgewertet hat.

Im Schnitt am längsten gearbeitet wurde im vergangenen Jahr demnach in Sachsen-Anhalt mit 1373 Stunden je Arbeitnehmer. Am wenigsten Arbeitsstunden waren es im Saarland mit 1269. Bei den Löhnen und Gehältern je Arbeitnehmer ist weiterhin Hamburg Spitze mit 41 785 Euro brutto im vergangenen Jahr. Am wenigsten verdienten Arbeitnehmer pro Kopf in Mecklenburg-Vorpommern mit 28 520 Euro.

Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann sagte der Deutschen Presse-Agentur, fast 30 Jahre nach der Wende halte die Spaltung am Arbeitsmarkt an. Von gleichwertigen Lebensverhältnissen könne nicht gesprochen werden. Wichtig für eine weitere Angleichung sei unter anderem eine Stärkung der im Osten deutlich schwächeren Tarifbindung.

Beim Arbeitsvolumen erfasst werden tatsächlich geleistete Stunden am jeweiligen Arbeitsort. Nicht einbezogen werden Urlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder Abwesenheit wegen Krankheit. Dabei geht es weder um «Intensität noch Qualität» der Arbeit, wie betont wird.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Oliver Killig