loading

Nachrichten werden geladen...

Zwei Corona-Fälle bei Aue: Früher Zeitdruck für Spielplan

Drei Mund-Nasen-Schutzmasken in den Farben des Hamburger SV. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild
Drei Mund-Nasen-Schutzmasken in den Farben des Hamburger SV. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

Bereits am dritten Spieltag sorgt das Coronavirus für die ersten Termin-Sorgen der neuen Saison im deutschen Profi-Fußball. Das für Sonntag geplante Auswärtsspiel der 2. Bundesliga von Erzgebirge Aue beim Hamburger SV musste nach zwei positiven Tests bei den Sachsen kurzfristig abgesagt und auf unbestimmte Zeit verlegt werden. Über eine Neuansetzung werde zeitnah entschieden, teilte die Deutsche Fußball Liga am Sonntag mit. «Wir stehen in Kontakt mit dem Gesundheitsamt, das uns nun über weitere Schritte, wie die Dauer der Quarantäne und weitere Corona-Tests, informieren wird», sagte Aues Geschäftsführer Michael Voigt.

Demnach war zunächst auch unklar, wann ein Mannschaftstraining wieder möglich ist. Nach der Länderspielpause soll der FC Erzgebirge das nächste Spiel planmäßig am 18. Oktober (13.30 Uhr/Sky) zu Hause gegen den 1. FC Heidenheim bestreiten. Da Aue und der HSV im DFB-Pokal bereits ausgeschieden sind, könnte die Partie beispielsweise an den Terminen der zweiten Runde am 22./23. Dezember nachgeholt werden.

Die Auer waren bereits in Hamburg, als die Nachricht von zwei neuen Corona-Fällen bekannt wurde. Auf Anweisung des Gesundheitsamtes des Erzgebirgskreises reiste das Team unverzüglich zurück. «Am Samstagmorgen vor der Abfahrt wurden wie üblich die PCR-Testungen durchgeführt. Am Abend im Hotel in Hamburg wurden dann die beiden positiven Ergebnisse bekannt. Wir haben sofort alle nötigen Behörden und die DFL informiert», sagte Voigt. Die beiden betroffenen Personen, die bislang keine Symptome zeigten, wurden unverzüglich isoliert und traten die Heimreise getrennt vom Team an.

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt sprach von einer «sauberen Kommunikation» durch die Auer und hofft, dass der Spielbetrieb trotz der ersten coronabedingten Absage dieser Saison weitgehend ungestört aufrechterhalten werden kann. «Ich hoffe, dass wir das vernünftig hinbekommen, dafür gibt es die Hygiene-Konzepte, die sich bisher ja auch bewährt haben», sagte der 38-Jährige am Sonntag.

«Wir halten uns sehr diszipliniert an die Hygiene-Konzepte. Es gibt aber natürlich keine Garantie, dass eventuell dennoch mal ein Fall auftritt», meinte Boldt weiter. Durch die Verlegung des Spiels kam es auch nicht zum möglichen Debüt von Torwart Sven Ulreich, den der HSV vom FC Bayern verpflichtete.

Bereits unter der Woche hatte das Coronavirus die Vorbereitungen von Aue auf das Spiel in Hamburg unterbrochen. Weil eine Person im Umfeld des Clubs positiv getestet worden war, konnte die Mannschaft am Mittwoch und Donnerstag nur individuell trainieren. Eine anschließende Testreihe hatte nur negative Ergebnisse hervorgebracht, weshalb das Mannschaftstraining am Freitag wieder aufgenommen wurde.

In der vergangenen Saison musste der Kader von Dynamo Dresden wegen mehrerer Coronafälle kurz vor dem Neustart im Mai für 14 Tage in Quarantäne. Daraufhin mussten drei Spiele der Sachsen verlegt werden. Einer Bitte von Dynamo, die Saison in den Juli zu verlängern, kam die DFL nicht nach, so dass der Club neun Spiele in 29 Tagen absolvieren musste. Am Saisonende stieg Dresden ab.

Die Absage nun hat noch weitere Auswirkungen: Stürmer Florian Krüger, der von DFB-Trainer Stefan Kuntz für die Länderspiele der deutschen U21-Nationalmannschaft am 9. Oktober in Moldau (18.15 Uhr) und am 13. Oktober gegen Bosnien-Herzegowina (18.15 Uhr/beide ProSieben MAXX) nominiert worden war, wird die Partien wegen der angeordneten Quarantäne mit Sicherheit verpassen. «Wir befinden uns dazu noch im Austausch mit dem DFB», erklärte Voigt.

Während der HSV pausieren muss, stürmte Hannover 96 zumindest vorübergehend an die Spitze der 2. Liga. Die Niedersachsen kamen am Samstag beim 4:1 im Derby gegen Eintracht Braunschweig zum zweiten Saisonsieg. Damit bleibt Aufsteiger Braunschweig genauso sieglos wie Bundesligaabsteiger SC Paderborn, der beim 1. FC Heidenheim nur 0:0 spielte.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Drei Mund-Nasen-Schutzmasken in den Farben des Hamburger SV. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild