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Hasenhüttl geht mit harter Rummenigge-Kritik gelassen um

RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl geht mit der scharfen Kritik von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge an ihm gelassen um. «Was an meiner Aussage zynisch sein soll, verstehe ich nicht. Ich wurde als Trainer zu den Belastungen einer Asienreise gefragt. Und ich habe als Trainer geantwortet, dass ich die Belastungen für die Spieler extrem finde. Und ich stehe zu meiner Aussage», sagte der 49-Jährige am Donnerstag nach dem Abschluss des Trainingslagers des Fußball-Bundesligist im österreichischen Seefeld.

Zuvor hatte Rummenigge die Aussagen Hasenhüttls zu Fernreisen in der Saisonvorbereitung als «ein Stück zynisch und auch unsolidarisch» bezeichnet. «Die Clubs, die hier in Asien waren und auch die, die in Amerika waren, haben etwas pro Bundesliga-TV-Vermarktung geleistet. Und bei den Clubs, die nach wie vor den einfachen Weg wählen und sich in Österreich und der Schweiz vorbereiten, bin ich sehr skeptisch, ob die einen großen Beitrag zum Wohle der Bundesliga damit leisten», sagte Rummenigge in Singapur zum Abschluss der zwölftägigen Tour des deutschen Rekordmeisters.

Hasenhüttl hatte es als «krass» bezeichnet, was den Spielern in Großclubs wie dem FC Bayern oder Borussia Dortmund im Sommer auf Marketingtrips wie nach Asien zugemutet werde. Er sei «sehr dankbar», dass er davon noch verschont bleibe und sein Team im Trainingslager in Österreich vorbereiten könne. Rummenigge habe aus Sicht eines Managers durchaus Recht mit seiner Annahme, «dass das für den Verein eine sehr lukrative Geschichte ist. Aus dieser Sicht sind wir aber auch noch nicht groß genug, um so etwas zu machen. Wir sind noch kein Global Player», sagte Hasenhüttl.

RB-Sportdirektor Ralf Rangnick pflichtete seinem Coach bei. Er sei überzeugt, dass bei einer Umfrage unter allen 18 Bundesligatrainern alle 18 geantwortet hätten «wie unser Trainer. Jeder, der mit dem Sport beschäftigt ist, dem ist es lieber, wenn die Vorbereitung in Europa stattfindet. Egal ob im regnerischen Tirol oder im sonnigen Südspanien, das muss dann jeder für sich entscheiden», sagte Rangnick. Selbst Bayern-Präsident Uli Hoeneß habe die Reise aus sportlicher Sicht als grenzwertig bezeichnet.

Nach Ansicht von Hasenhüttl sollten die Repräsentationsaufgaben jedes einzelnen Clubs differenziert betrachtet werden. «Und man darf es auch so sehen: Wir sind hier in Tirol nah an der Basis, und die Fans, die hier Urlaub machen, haben die Chance, nah an der Mannschaft zu sein. Wir erfüllen so auch unsere Aufgabe, die Bundesliga zu vertreten», sagte er.

Die Sachsen fliegen am Freitag nach London zum Emirates Cup, wo sie am Wochenende auf den FC Sevilla und Benfica Lissabon treffen. «Wir haben die Einladung zum Emirates Cup auch angenommen, weil es eine Ehre für uns ist. Und das hat auch was mit PR, Publicity und Lobby-Arbeit für die Bundesliga zu tun. Wir werden damit auch unserem solidarischen Auftrag im Rahmen dessen, was uns möglich ist, gerecht», sagte Rangnick.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas