Künftige Mediziner stellten sich zu Jahresbeginn bei einer Demonstration von Corona-Leugnern und Kritikern der staatlichen Maßnahmen schützend vor die Universitätsklinik Dresden und sollten deswegen belangt werden. Die danach bei einer Online-Aktion für mögliche Bußgelder gesammelten Spenden sollen nun letzte Wünsche erfüllen und Flüchtlingen helfen.
Die Hälfte, gut 11.000 Euro, wurde am Donnerstag an den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) für das Projekt «Wünschewagen» übergeben, wie ein Kliniksprecher sagte. Die andere Hälfte gehe an den auch in der Seenotrettung von Flüchtlingen aktiven Dresdner Verein Mission Lifeline für seine Arbeit in der Ukraine.
Der in Leipzig stationierte «Wünschwagen», ein Krankenwagen mit Spezialausstattung, ist seit 2016 im Freistaat unterwegs, um Schwerstkranken und Sterbenden einen letzten Wunsch zu erfüllen. Er bringt Menschen etwa ans Meer, zu Familienfeiern oder zurück an ihren Geburtsort. Finanziert wird das Projekt mit Hilfe von Spendengeldern und Sponsoren.
Im Nachgang der Demonstration vom 13. Januar, bei der sich Hunderte schützend vor «ihre» Klinik stellten, waren auch 22 Medizinstudenten wegen Verstoßes gegen die damalige Corona-Notfallverordnung ins Visier der Behörden geraten. Die Resonanz auf die vorsorglich initiierte Online-Spendenaktion für sie überstieg nach Angaben des Kliniksprechers innerhalb weniger Stunden die benötigte Summe - die wegen Einstellung der Verfahren nach Aufarbeitung der Umstände dann gar nicht gebraucht wurde.
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