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Merkel wirbt für Kompromissbereitschaft und Respekt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa/Archivbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa/Archivbild

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution in der DDR für mehr Kompromissbereitschaft und Respekt in der politischen Auseinandersetzung geworben. Jeder solle sich offen und laut einbringen, sagte Merkel am Montag in einer Videobotschaft für eine Sondersitzung der Unionsfraktion in Leipzig. Die Menschen müssten «aber auch verstehen, dass ohne den Kompromiss - nämlich Mehrheiten finden und sich auch zusammenraufen - Veränderung nicht stattfinden kann».

Es sei wichtig, «dass wir heute auch wieder uns daran erinnern, wie Menschen damals den Mund aufgemacht haben». Sie hätten es in Respekt gemacht und etwa die Staatssicherheit der DDR nicht körperlich angegriffen, sagte Merkel. «Der gegenseitige Respekt ist heute vielleicht ein Thema, mit dem wir uns beschäftigen müssen.»

Merkel hatte die Videobotschaft gemeinsam mit Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) aufgenommen, der die in der DDR aufgewachsene Kanzlerin zu ihren Erinnerungen und möglichen aktuellen Botschaften der damaligen Ereignisse befragte. Eigentlich war eine Rede Merkels auf der Sondersitzung vorgesehen. Die Kanzlerin hatte die Teilnahme aber vergangene Woche kurzfristig aus privaten Gründen abgesagt. Sie wollte am Abend an einem Abendessen bei einem wissenschaftlichen Symposium zu Ehren des 70. Geburtstags ihres Ehemannes Joachim Sauer teilnehmen. Der Geburtstag war bereits am 19. April.

Merkel hob die Verdienste Polens und der Kirchen für die demokratischen Entwicklungen in der DDR hervor. Zur Leistung des damaligen Kanzlers Helmut Kohls (CDU) für die Einheit sagte sie: «Wenn Kohl nicht sehr viel Optimismus gehabt hätte, und viele andere auch, dann wäre es vielleicht noch schwieriger gewesen.» Sie selbst habe beim Fall der Mauer noch nicht an die Deutsche Einheit gedacht. Die Einheit sei ein gesamtdeutsches Werk gewesen. Dazu geführt hätten auf der einen Seite der Mut und das Engagement der Ostdeutschen sowie «auf der anderen Seite die Staatskunst derer, die schon viel Erfahrung hatten», sagte die Regierungschefin.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa/Archivbild