Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Öffnung von Schulen und Kitas im Freistaat ab kommenden Montag verteidigt. Es gelte verschiedene Schutzgüter zu berücksichtigen, sagte er am Mittwochabend im MDR-«Sachsenspiegel». Die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Familien gehörte genauso dazu wie der Aspekt der Bildung. «Deshalb wird diese Öffnung auch eng begleitet mit einem Testregime.» Erzieherinnen und Lehrer könnten sich testen lassen. «Viele Kinder freuen sich darauf. Kinder brauchen Kinder, diese Möglichkeit wollen wir jetzt schaffen.» Sollten die Infektionszahlen aber wieder steigen, werde man die Maßnahmen zurückfahren.
Kretschmer hält die bei der Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten vereinbarten ersten Lockerungen für verantwortbar. Die Friseure, die ab 1. März wieder öffnen dürfen, könnten sich darauf vorbereiten. Kretschmer wollte bei einem Statement in der Staatskanzlei am Abend aber nicht mutmaßen, wie es mit den Lockerungen weitergeht. «Gewissheiten sind in dieser Zeit sehr schwierig. Vorsicht ist angebracht.»
Es gebe den Wunsch nach Normalität, sagte Kretschmer. «Dieses Virus nimmt auf unsere Bedürfnisse keine Rücksicht. Wir müssen uns so klug verhalten und so abgeklärt sein, dass wir immer das tun, was gerade noch verantwortbar ist.» Es gebe aber einen klaren Horizont. Wenn die Inzidenzen auf einen Wert von unter 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen sinken, könne es weitere Lockerungen geben.
Als wichtiges Ergebnis der Konferenz nannte Kretschmer den Umstand, dass die Wirtschaftshilfe III ab sofort antragsfähig sei. Darauf hätten Betroffene lange gewartet. Viele hätten kein Geld mehr: «Das ist wirklich kein Ruhmesblatt und das hat die Bundesregierung auch eingeräumt.» Jetzt gebe es wieder eine Perspektive. Es sei aber nicht Ordnung, dass es so lange gedauert habe.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH