Ein neu geschaffenes Informationszentrum in Plauen hilft Flüchtlingen aus der Ukraine bei Sprachbarrieren, traumatischen Erlebnissen oder Alltagsfragen - und verzeichnet regen Andrang. Täglich suchen dort rund 70 Geflüchtete etwa zu Fragen rund um Geld, Job oder Kindergarten Rat. «Die Entwicklung ist sehr dynamisch und war anfangs kaum überschaubar. Inzwischen konnten wir hier eine erste Vermittlungsstelle einrichten», sagte Sozialbürgermeister Tobias Kämpf (CDU) am Montag bei einem Besuch der sächsischen Sozialministerin Petra Köpping (SPD).
Das Zentrum geht auf eine Initiative der Stadt zurüück und wird zusammen mit der Diakonie Plauen betrieben. Stets sollen bis zu vier Ansprechpartner vor Ort sein, wie Kämpf erläuterte. Mit viel ehrenamtlichem Engagement und Spendern könne hier schnell und unbürokratisch geholfen werden. Zwischen 50 und 100 neue Registrierungen von ukrainischen Flüchtlingen pro Tag verzeichne der Vogtlandkreis, ergänzte Jens Mittenzwey, im Landratsamt für Asyl und Koordination zuständig.
«Anfang des Jahres hätten wir nicht gedacht, mit welcher Dimension an Flüchtigen wir kurz darauf umgehen müssen», sagte Mittenzwey. Vorher gab es 1400 asylberechtigte Personen im Vogtlandkreis. Inzwischen seien noch 1700 ukrainische Geflüchtete hinzugekommen, die betreut werden müssten. Über hundert Vereinsinitiativen zur Hilfe ukrainischer Geflüchteter gebe es inzwischen in Sachsen, sagte Köpping: «Und die privaten Hilfsaktivitäten sind unzählbar.»
Besonders am Vogtlandkreis werde deutlich, in welch kurzer Zeit Flüchtlinge Wohnraum, Ärzte oder einen Kindergarten finden könnten, lobte die Ministerin das Begegnungszentrum. «Es geht hier alles Hand in Hand.»
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