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Bundespräsident und Lichtkunst: Leipzig erinnert an 1989

Besucher des Lichtfestes gestalten auf dem Augustusplatz in Leipzig eine 89 mit Kerzen. Foto: Hendrik Schmidt/Archivbild
Besucher des Lichtfestes gestalten auf dem Augustusplatz in Leipzig eine 89 mit Kerzen. Foto: Hendrik Schmidt/Archivbild

Zum 30. Jahrestag der friedlichen Revolution am 9. Oktober erinnert die Stadt Leipzig mit einem großen Lichtfest an den Herbst 1989. Die Menschen sollen sich in einem «Lichtring» treffen. Die Wiener Künstlerin Victoria Coeln gestaltet den Leipziger Innenstadtring - den Ort der bahnbrechenden Montagsdemonstrationen 1989 - mit Licht- und Klanginstallationen, wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten. Es gehe darum, sich zu treffen, sich gemeinsam zu erinnern und zu feiern, was 9. Oktober vor 30 Jahren gelungen sei, sagte Coeln.

Damals hatten sich 70 000 Menschen zum Protest gegen das SED-Regime in Leipzig versammelt. Diese Demonstration gilt als Anfang vom Ende der DDR. Leipzig erinnert traditionell mit dem Lichtfest an diesen historischen Tag.

Bestandteil des Gedenkens ist auch ein Festakt im Leipziger Gewandhaus mit der Rede zur Demokratie. Diese wird in diesem Jahr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier halten. In der Nikolaikirche wird es ein Friedensgebet geben. Diese Gebete, die im September 1982 begannen, waren ein Ausgangspunkt für die Demonstrationen, wie Pfarrer Bernhard Stief sagte. «Die Montagsdemonstrationen hätte es nicht gegeben, wenn nicht vorher die Friedensgebete gewesen wären.»

Für den Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) geht es am 9. Oktober nicht nur um einen Blick zurück. Das Erbe von 1989 sei auch, dass Menschen zuhören und sich auf Argumente einlassen müssten. Das habe die SED-Führung damals nicht mehr vermocht. Die Bereitschaft, einander zuzuhören, müsse auch 30 Jahre später wieder eingefordert werden. Eine Konkurrenz zum Mauerfall-Gedenken in Berlin sieht Jung nicht. Beide Ereignisse, der 9. Oktober in Leipzig und der 9. November in Berlin, seien untrennbar miteinander verbunden, sagte er.

Lichtkünstlerin Coeln will Leipzig nicht erst am 9. Oktober leuchten lassen. Schon ab dem 4. September wird sie nacheinander sechs sogenannte Lichträume eröffnen, die sich von der Nikolaikirche ausgehend in Stadt ausbreiten, so wie damals die Demonstrationen. Zu den Events wird es verschiedene Beiträge geben - von Musik über Tanz bis hin zu Poetry Slam.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Besucher des Lichtfestes gestalten auf dem Augustusplatz in Leipzig eine 89 mit Kerzen. Foto: Hendrik Schmidt/Archivbild