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Annabergs Oberbürgermeister fordert 1G-Regel

Rolf Schmidt (Freie Wähler), Oberbürgermeister von Annaberg-Buchholz, steht auf dem Markt seiner Stadt. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Rolf Schmidt (Freie Wähler), Oberbürgermeister von Annaberg-Buchholz, steht auf dem Markt seiner Stadt. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Wegen drastisch steigender Infektionszahlen wird um neue Wege zur Eindämmung der Corona-Pandemie gerungen. So sind in Sachsen für Ungeimpfte Gastronomie und Kultureinrichtungen seit einer Woche tabu. Annabergs Oberbürgermeister Schmidt hält das für falsch.

Für eine landesweite 1G-Regel gegen die Corona-Pandemie hat sich der Oberbürgermeister von Annaberg-Buchholz Rolf Schmidt (Freie Wähler) ausgesprochen. Demnach würden nur noch Getestete Zutritt etwa zu Innengastronomie sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen haben - egal ob geimpft oder ungeimpft, sagte Schmidt der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Entscheidung der Landesregierung für 2G (geimpft, genesen) in weiten Teilen des öffentlichen Lebens sei der falsche Weg. Sie spiele Geimpfte und Ungeimpfte gegeneinander aus und führe dazu, dass weniger getestet werde. Zumal auch geimpfte Menschen sich mit dem Coronavirus infizieren und dieses weitergeben könnten.

Er beobachte eine wachsende Spaltung der Gesellschaft bis in Familien hinein, sagte Schmidt. «Das halte ich für absolut gefährlich.» Die 2G-Regeln erhöhten den Druck auf Ungeimpfte. Bei vielen führe das zu Trotz und Widerstand. Statt zu spalten gelte es, gemeinsam gegen die Pandemie zu kämpfen.

Die Wiedereinführung kostenloser Tests sei ein richtiger Schritt, betonte Schmidt. Auch dass Schulen nicht mehr flächendeckend geschlossen werden, sei gut. Ein ähnliches Vorgehen könne er sich in anderen Bereichen vorstellen, wenn es die Situation erfordere. «Ein neuerlicher Lockdown wäre katastrophal.» Stattdessen könne er sich vorstellen, dass künftig nur in einem betroffenen Quartier, einer Gemeinde oder einem Stadtteil das öffentliche Leben heruntergefahren wird, wenn dort die Corona-Lage aus dem Ruder zu laufen drohe.

Die jüngste Debatte um die Absage von Weihnachtsmärkten hält der Kommunalpolitiker für kontraproduktiv. Sie seien gerade im Erzgebirge wichtig für die Identität und Tradition. Es sei nicht vermittelbar, wenn andernorts Tausende Menschen ins Fußballstadion können, die Weihnachtsmärkte abzusagen. «Es ist ein Markt unter freiem Himmel», betonte Schmidt. «Ich plädiere ganz klar für Weihnachtsmärkte - von mir aus unter 1G-Bedingungen.» Dazu müssten die Märkte nicht umzäunt werden. Vielmehr könne das Vorliegen negativer Tests stichprobenartig kontrolliert werden.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH