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Zukunft von Russisch-Dolmetschern an Leipzigs Uni unklar

dpa / Patrick Pleul
dpa / Patrick Pleul

Die Ausbildung von Russisch-Dolmetschern und -Übersetzern an der Universität Leipzig steht auf der Kippe. «Die mögliche Schließung des Schwerpunkts Russisch ist eine Konsequenz der bereits einige Jahre zurückliegenden Sparbeschlüsse der vormaligen sächsischen Landesregierung», sagte der Direktor des Instituts für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT), Oliver Czulo. Ein Teil der Stellen im Schwerpunkt Russisch seien in den vergangenen Jahren nicht nachbesetzt worden. Zudem sei man mit der gegenwärtigen, geringen Finanzausstattung gegenüber anderen Standorten nicht mehr konkurrenzfähig.

Die künftigen Dolmetscher und Übersetzer an der IALT haben eine Online-Petition zum Erhalt des Russisch-Schwerpunkts gestartet, der sich bereits mehr als 2000 Menschen angeschlossen haben. Eine Schließung bedeute «einen Rückschritt in der Völkerverständigung in Zeiten wirtschaftlichen Aufbruchs und außenpolitischen Situation, in der wir uns nicht mehr nur nach Westen orientieren können», heißt es darin.

Die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) betonte auf Anfrage, dass es keinen Beschluss gebe, den Russisch-Schwerpunkt in der Ausbildung zu streichen. «Derzeit geht es darum, wie der Übergang zur neuen Struktur des Instituts für Angewandte Linguistik und Translatologie an der Universität Leipzig gestaltet werden soll, und es ist die Aufgabe der Universität, dies zu regeln.»

Seit 2013 seien mehr als 100 Stellen an der Uni gestrichen worden, betonte Hochschulsprecher Carsten Heckmann. Da auch die Philologische Fakultät von dem Stellenabbau betroffen war, gebe es dort immer wieder Engpässe. Nun gelte es, einen neuen Übergang in neue Strukturen zu gestalten. Im Mai werde sich die Philologische Fakultät voraussichtlich bei einer Fakultätsratssitzung erneut mit dem Thema beschäftigen.

Seit vielen Jahrzehnten werden in Leipzig Dolmetscher und Übersetzer für Russisch ausgebildet. Das IALT ist die einzige Ausbildungsstätte in den neuen Bundesländern. Derzeit gibt es dort 46 Studierende mit dem Schwerpunkt Russisch.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Patrick Pleul