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GEW: Sachsen nicht gut genug für das neue Schuljahr gerüstet

«Coronavirus» steht auf einer Tafel in einem leeren Klassenzimmer. Foto: Armin Weigel/dpa/Symbolbild
«Coronavirus» steht auf einer Tafel in einem leeren Klassenzimmer. Foto: Armin Weigel/dpa/Symbolbild

Sachsen ist nach Einschätzung der Bildungsgewerkschaft GEW besser als im vergangenen Jahr für den Schulstart gerüstet - aber nicht gut genug. Anders als im vergangenen Jahr gebe es umfangreiche Testmöglichkeiten, Impfungen und einheitliche Regeln zur Maskenpflicht, erklärte Sachsens GEW-Vorsitzende Uschi Kruse am Mittwoch in Dresden.

Kritikpunkte bleiben aus Gewerkschaftssicht dennoch. Kruse nannte unter anderem die Sorge um die schlechte Impfquote in Sachsen und forderte einen besseren Schutz für Kinder- und Jugendliche an den Schulen. Sie verwies auf andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, wo die Infektionszahlen nach Beginn des Unterrichts deutlich gestiegen seien. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat bei 19,5, zu Beginn des vergangenen Schuljahres habe der Wert unter zwei gelegen, so Kruse.

Sie sprach sich dafür aus, beim Unterricht bereits in der sogenannten Vorwarnstufe bei der Bettenauslastung genau hinzuschauen. Bisher ist Wechselunterricht dann vorgesehen, wenn die Überlastungsstufe - die Bettenauslastung in Krankenhäusern - erreicht ist. Sachsen hat zudem nach Einschätzung der Gewerkschaft nach wie vor mit einem Lehrermangel zu kämpfen. Dieser mache sich in der Pandemie besonders bemerkbar. Die Neueinstellungen könnten nur die Lehrer in Rente ersetzen, nicht aber die steigende Anzahl der Schüler oder individuelle Förderangebote abdecken. «Wir beginnen ein Corona-Schuljahr», so Kruse.

Die GEW bemängelte zudem die unzureichende Ausstattung der Schulen mit Luftfilteranlagen. Eine Befragung unter rund 1000 Mitgliedern habe gezeigt, dass Lüften in den Klassenräumen vielerorts nicht umsetzbar sei - etwa durch Verkehrslärm oder weil sich die Fenster nicht öffnen lassen. Das Kultusministerium will den Einsatz prüfen, hält die Luftfilter aber nicht unbedingt für nötig. Minister Christian Piwarz (CDU) hatte in der Vergangenheit vor Millionen-Investitionen gewarnt, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten.

Am 6. September beginnt für rund 494.500 Mädchen und Jungen in Sachsen das neue Schuljahr. Um den Start nach den Sommerferien abzusichern, gilt in den in den ersten zwei Wochen eine verschärfte Masken- und Testpflicht an den Schulen.

Link GEW Sachsen

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH