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Provenienzforscher warnen vor Einsparungen in Corona-Krise

Ein Zeremonieschädel aus Papua-Neuguinea liegt auf einem Tisch im Museum. Foto: picture alliance/Ingo Wagner/dpa/Symbolbild
Ein Zeremonieschädel aus Papua-Neuguinea liegt auf einem Tisch im Museum. Foto: picture alliance/Ingo Wagner/dpa/Symbolbild

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat vor Einsparungen bei der Provenienzforschung im Zuge der Corona-Krise gewarnt. «Provenienzforschung ist eine Daueraufgabe, die auch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen nicht zur Disposition gestellt werden darf», sagte Gilbert Lupfer, Vorstand der Stiftung in Magdeburg. Als Beispiel wurde auf Leipzig verwiesen, wo eine geplante Stelle für die Provenienzforschung in den städtischen Museen bedroht sei.

Aus Sicht der Stiftung liegt es im ureigenen Interesse von Museen, Bibliotheken, Archiven und ihren Trägern zu untersuchen, «ob ihre Sammlungsbestände aus einem Unrechtskontext stammen, also den rechtmäßigen Eigentümern zum Beispiel während der NS-Zeit entzogen wurden». Deutschland habe dabei eine besondere historische Verantwortung, so Lupfer. Die Klärung der Herkunft von Objekten müsse eine Selbstverständlichkeit für kulturgutbewahrende Einrichtungen sein. Provenienzforschung sollte dauerhaft verankert sein.

Das Zentrum Kulturgutverluste ist national und international zentraler Ansprechpartner zu unrechtmäßigen Entziehungen von Kulturgut. Es fördert aktuell Projekte für Provenienzforschung in rund fünf Dutzend Museen, Bibliotheken und Archiven.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Zeremonieschädel aus Papua-Neuguinea liegt auf einem Tisch im Museum. Foto: picture alliance/Ingo Wagner/dpa/Symbolbild