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Solaranlagenbesitzer warten teils über ein Jahr auf ihr Geld

Etliche Besitzer von Solaranlagen haben Probleme mit der Abrechnung. (Archivbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Etliche Besitzer von Solaranlagen haben Probleme mit der Abrechnung. (Archivbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Mit dem Strom vom eigenen Dach Geld verdienen? Klingt verlockend, führt aber in einigen Fällen zu Ärger. Das sind die Gründe.

Besitzer von Solaranlagen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen teils monatelang auf ihre Einspeisevergütung warten. «Über ein Jahr Verzögerung ist keine Seltenheit. Die Leute kommen nicht an ihr Geld», sagte Energieexpertin Claudia Kreft von der Verbraucherzentrale Thüringen. In Sachsen-Anhalt verzeichnet die Verbraucherzentrale vermehrt Beschwerden, teils sei die Vergütung seit 2023 nicht gezahlt worden.

Mitnetz will Probleme in kommenden Monaten beheben

In Sachsen-Anhalt ist Mitnetz der größte Netzbetreiber, der auch in einigen Regionen in Sachsen präsent ist. Dort gab es ebenfalls Beschwerden, berichteten die Verbraucherschützer im Freistaat. Ein Sprecher von Mitnetz verwies auf Nachwehen einer IT-Umstellung, die sich auf ältere Anträge auswirke. Die meisten Fälle sollen demnach in den kommenden Monaten abgearbeitet sein. Das Geld werde rückwirkend ausbezahlt. Aktuell dauere der Prozess von der Anmeldung bis zur Abrechnung etwa 20 Wochen. 

Auch der Netzbetreiber Sachsennetze verzeichnet nach eigenen Angaben derzeit längere Bearbeitungszeiten. «Eine Vielzahl der Antragsteller ist davon betroffen», sagte eine Sprecherin. Ein Grund sei der Boom der Erneuerbaren. Aber auch gesetzliche Regelungen machten die Bearbeitung immer komplexer. Als Reaktion sei Personal aufgestockt worden. Von der Anmeldung bis zur Abrechnung dauere es bis zu einem Jahr, in Einzelfällen länger. 

Probleme beim Zählerwechsel in Thüringen

In Thüringen beziehen sich die meisten Beschwerden laut Verbraucherzentrale auf die Thüringer Energienetze (TEN). Derzeit klemme es vor allem nach einem Zählerwechsel, sagte Energieexpertin Kreft. Die Neuanschlüsse seien gar nicht so sehr das Problem. «Bei uns beschweren sich nur die Menschen, die schon viele Kontaktversuche mit der TEN hinter sich haben. Die Kommunikation empfinden viele als sehr unbefriedigend.» Das Unternehmen reagierte nicht auf eine Anfrage. 

Auch in anderen Bundesländern haben Besitzer von Solaranlagen Probleme, an ihre Einspeisevergütung zu kommen, wie eine Umfrage unter Verbraucherzentralen ergab. Diese sinkt vom 1. August an wie jedes Halbjahr um ein Prozent. Derzeit gibt es für kleine Anlagen noch 7,94 Cent pro Kilowattstunde, wenn nur ein Teil des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz geht. Bei Volleinspeisung sind es 12,60 Cent. Die endgültigen neuen Werte veröffentlicht die Bundesnetzagentur erst am 1. August.

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