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EnviaM forciert Ausbau von Solar- und Windenergie

Das Logo des Energiedienstleisters EnviaM. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Das Logo des Energiedienstleisters EnviaM. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die Corona-Krise hat Spuren im Geschäft des ostdeutschen Energieversorgers EnviaM hinterlassen. So hat er 2020 weniger Strom und Gas abgesetzt. Preiserhöhungen für Haushaltskunden beim Strom soll es 2021 nicht geben, versicherte das Unternehmen.

Der ostdeutsche Energieversorger EnviaM baut sein Glasfasernetz aus und investiert in Wind- und Solarparks. So sollen fünf neue Solarparks in Borau und Nienburg (Sachsen-Anhalt), Guben (Brandenburg) sowie Markleeberg und Neukirchen (Sachsen) entstehen, wie das Unternehmen am Mittwoch informierte. Zudem werden dieses Jahr die Windparks in Woschkow (Brandenburg) und Lützen (Sachsen-Anhalt) ausgebaut. Insgesamt soll so die installierte Leistung erneuerbarer Energien im Unternehmen um 33 auf 174 Megawatt steigen. Viel Potenzial sieht Vorstandschef Stephan Lowis auch für den Ausbau der Windkraft in Sachsen, doch stünden dem die aktuellen Regionalpläne dort im Weg.

Lowis mahnte, trotz Pandemie den Klimaschutz voranzutreiben. «Wir brauchen einen ökologischen Umbau unserer Wirtschaft.» Ostdeutschland biete hierfür gute Standortbedingungen. Denn in vielen Netzregionen werde mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als verbraucht. «Diesen kostbaren Schatz sollten wir noch besser vermarkten.» Dabei nimmt das Unternehmen auch Wasserstoff als Energiespeicher in den Blick. So betreibt es im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen eine Testanlage. Geplant sei zudem eine Machbarkeitsstudie, bei der mit Partnern untersucht werden soll, wie das im Chemiepark anfallende Kohlenstoffdioxid mit Hilfe von Wasserstoff in Methanol umgewandelt werden kann - einen Grundstoff für die chemische Industrie.

EnviaM hat knapp 1,3 Millionen Kunden in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Es liefert Strom, Gas und Wärme, betreibt aber auch ein Glasfasernetz. Durch den Konjunktureinbruch in der Corona-Krise, verschärften Wettbewerb und milde Witterung hat es 2020 weniger Strom und Gas verkauft. Der Umsatz sank auf knapp 2,78 Milliarden Euro - nach 3,09 Milliarden im Jahr zuvor. Dennoch stieg das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) leicht auf 317,9 Millionen Euro (2019: 315,8 Millionen); genaue Angaben zum Nettogewinn wurden nicht gemacht. Die Anteilseigner - neben Eon sind das rund 650 ostdeutsche Städte und Gemeinden - erhalten erneut eine Dividende von 0,65 Euro je Aktie.

Die Strompreise sollen dieses Jahr für Haushaltskunden unverändert bleiben, hieß es. Insgesamt zeigte sich Lowis für 2021 optimistisch: «Energie wird weiterhin gebraucht.» Eine konkrete Zahl wollte er nicht nennen, doch sei mit einem ähnlichen Umsatz und Ergebnis wie im vergangenen Jahr zu rechnen.

In diesem Jahr will EnviaM erstmals Privatkunden an sein Glasfasernetz anschließen. Geplant sei dies für rund 16 000 Haushalte im Landkreis Leipzig als Pilotregion. In Groitzsch und Zwenkau sei schon die Mindestquote von 35 Prozent der Gebäude unter Vertrag genommen, so dass der Ausbau beginnen könne, sagte Vertriebsvorstand Andreas Auerbach. Auch in den anderen drei Pilot-Orten Böhlen, Elstertrebnitz und Pegau sei die Vorvermarktung bisher gut angelaufen. Auch in der Region Wurzen soll der Glasfaserausbau forciert werden - dort habe das Unternehmen eine öffentliche Ausschreibung gewonnen und werde künftig als Netzbetreiber knapp 3000 Haushalte und Unternehmen versorgen, hieß es.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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