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Zentralrat der Juden verurteilt Verhalten von Gil Ofarim

Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim (l) betritt den Saal des Landgerichts in Leipzig mit einem seiner Anwälte. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim (l) betritt den Saal des Landgerichts in Leipzig mit einem seiner Anwälte. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Der Zentralrat der Juden hat das Verhalten des Musikers Gil Ofarim im angeblichen Antisemitismus-Eklat in einem Hotel in Leipzig verurteilt. «Zwei Jahre lang hat Gil Ofarim Mitarbeiter eines Leipziger Hotels des Antisemitismus beschuldigt. Nun hat er gestanden, dass er gelogen hat. Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt», teilte der Zentralrat am Dienstag mit.

Zuvor hatte Ofarim in einem Prozess wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung am Landgericht Leipzig überraschend eingeräumt, dass die Vorwürfe der Anklage gegen ihn zuträfen. Er entschuldigte sich bei dem Hotelmanager, dem er in einem viralen Video Antisemismus vorgeworfen hatte. Der Musiker muss eine Geldstrafe von 10.000 Euro zahlen, das Verfahren wurde eingestellt.

Ofarim habe neben der Öffentlichkeit auch die jüdische Gemeinde belogen, erklärte der Zentralrat. Es sei richtig, bei einem Antisemitismusvorwurf auf der Seite des Betroffenen zu stehen, ihm beizustehen und die Antisemitismuserfahrung zunächst nicht in Frage zu stellen. Umgekehrt dürfe so ein Vorwurf aber niemals grundlos erhoben werden. «Und das ist hier leider passiert.»

Ofarim hatte im Oktober 2021 ein Video veröffentlicht, in dem er dem Manager des Leipziger Hotels antisemitsche Äußerungen vorwarf. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Leipzig hat sich der Vorfall aber nicht so zugetragen. Sie hatte stattdessen Anklage gegen Ofarim erhoben.

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