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Leipzig feiert Nkunku: «Herausragender Spieler»

Leipzigs Timo Werner gestikuliert. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Leipzigs Timo Werner gestikuliert. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Als sich nach dem ersehnten ersten Sieg ein gewaltiges Unwetter über das Leipziger Stadion legte, setzte Kapitän Willi Orban zu einer Eloge über den Matchwinner an. «Viele haben ja gezweifelt, ob er das Niveau halten kann. Aber er hat genauso weitergemacht. Er ist die absolute Verlässlichkeit, eine Konstante auf sehr, sehr hohem Niveau. Er kann jederzeit den Unterschied machen. Er ist einfach ein herausragender Spieler», sagte der ungarische Nationalspieler. Die Rede war von Christopher Nkunku, der beim 2:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg doppelt traf und sein Standing als Leipziger Lebensversicherung untermauerte.

Mit jedem Spiel wird deutlicher, warum der Pokalsieger die Vertragsverlängerung mit dem Franzosen fast noch mehr feierte als den ersten Titel der Clubgeschichte. Der 24 Jahre alte Fußballer des Jahres hat nach vier Spielen in der Bundesliga bereits vier Tore in der Statistik - und ist damit besser als in der vergangenen Spielzeit. Dort hatte Nkunku erst am sechsten Spieltag getroffen und war am Ende bei 20 Treffern und 15 Vorlagen in 34 Spielen gelandet.

Nach dem Fehlstart mit nur zwei Punkten aus drei Spielen waren Druck und Nervosität spürbar. Schon nach fünf Minuten beruhigte Nkunku mit seinem souverän verwandelten Handelfmeter die Gemüter im Leipziger Stadion - allen voran sicherlich das von Trainer Domenico Tedesco. Nachdem RB, dass ohne den kränkelnden Timo Werner gestartet war, reihenweise Konter zum zweiten Tor ausgelassen hatte, legte Nkunku einfach nach. In der 90. Minute. Nach Pass des eingewechselten Werner.

Für Tedesco ist die Entwicklung seines Stars keine Überraschung. «Ich erlebe ihn sehr ehrgeizig. Er will im Training alles perfekt machen und fordert viel von den Mitspielern ein», sagte der 36-Jährige über den Franzosen. «Wenn er das so weitermacht, geht er auch den nächsten Schritt.»

Den dann mit Sicherheit aus Leipzig heraus. Dass Nkunku die Sachsen verlassen wird, ist spätestens seit eben jener gefeierten Vertragsverlängerung bis 2026 klar. Dem Vernehmen nach darf der Nationalspieler Leipzig im kommenden Sommer für gut 60 Millionen Euro verlassen. In der heutigen Zeit darf Nkunku damit fast als Schnäppchen gesehen werden. Also bleibt den Leipzigern nur eines: Die Abschiedsshow genießen.

Auf der nächsten Station dürfte Nkunku aber eine Schaffenspause erhalten. Am Dienstag trifft Leipzig im DFB-Pokal auf Viertligist Teutonia Ottensen - auswärts im eigenen Stadion, weil die Heimstätte der Norddeutschen nur über einen Kunstrasen verfügt und der Ausweichplatz in Dessau einem Sabotageakt zum Opfer fiel.

Orban warnte zwar vor dem unterklassigen Gegner, weil man das eben muss. Allerdings überwog die Erleichterung, den ersten Saison-Sieg nun doch schon auf dem Konto zu haben. «Wir hatten von der ersten Minute an einen guten Spirit. Wir haben vieles richtig gut gemacht», sagte der Abwehrchef. Als Befreiungsschlag wollte der 29-Jährige das Ergebnis nicht werden. Dafür waren die Wolfsburger mit lediglich zwei Chancen, die Ersatztorwart Janis Blaswich stark entschärfte, viel zu harmlos.

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