loading

Nachrichten werden geladen...

Leipzigs neue Meistertrümpfe: Weihnachtstitel egal

Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann kommt ins Stadion. Foto: Uwe Anspach/dpa
Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann kommt ins Stadion. Foto: Uwe Anspach/dpa

Im Schatten des bevorstehenden Bundesliga-Gipfels haben es sich RB Leipzig und Julian Nagelsmann gemütlich gemacht. Schon am Samstag könnten die in höchstem Maße effizienten Sachsen der lachende Dritte sein und plötzlich Weihnachtsmeister werden, wenn sich Tabellenführer Bayer Leverkusen und Dauermeister FC Bayern München im Duell die Punkte wegnehmen. Nagelsmann spielte diese Chance nach dem schmucklosen 1:0-Kampf bei seinem ehemaligen Club TSG Hoffenheim schnell herunter: «Das ist nicht entscheidend. Letztes Jahr waren wir auch Weihnachtsmeister.» Dann folgte der Sturz von Rang eins, sogar die Champions-League-Plätze gerieten noch in Gefahr.

Tatsächlich ist die RB-Zwischenbilanz nach zwölf Ligaspielen um drei Punkte besser als in der Vorsaison. Wer den Weg des Nagelsmann-Teams und auch den blassen Dreier am Mittwochabend in Sinsheim beobachtet, erkennt neben der besseren Ausbeute vor allem zwei große Unterschiede.

Zum einen: Die Last der abgewanderten Torjäger Timo Werner (28 Liga-Tore) und Patrik Schick (10) verteilt Leipzig nun auf vielen Schultern. Mal trifft Flügelflitzer Angelino, mal Kapitän Marcel Sabitzer und immer wieder der schon abgeschriebene Yussuf Poulsen, der auch diesmal in seiner einzigen gefährlichen Szene drei Punkte sicherte. Ab 1. Januar steht in Ungarns Nationalspieler Dominik Szoboszlai noch ein weiterer gefährlicher Akteur zur Verfügung. Der begehrte 20-Jährige kommt für rund 20 Millionen Euro von Red Bull Salzburg, wie am Donnerstag offiziell wurde.

«Yussi ist ein Spieler, der schon in der Verantwortung ist, Tore zu erzielen. Deswegen war es diesmal schon eher einer, der dafür auch bezahlt wird als Stürmer», ordnete Nagelsmann zu Poulsen ein. Im Gegensatz zu den im Sommer geholten Alexander Sörloth, Hee-Chan Hwang und Justin Kluivert kann sich der 33 Jahre alte Trainer auf Poulsen und dessen Treffsicherheit verlassen. Insgesamt bewertet Nagelsmann die neue Struktur des Champions-League-Achtelfinalisten positiv. «Es ist immer gut, wenn du Tore und Torschussaktionen verteilen kannst.»

Der zweite große Unterschied ist die Abgezocktheit, mit der Leipzig auch schwächere Spiele gewinnt. Blieben in der Vorsaison Spiele im Gedächtnis, bei denen Leipzig furios startete und dann verlor, herrscht nun seit Wochen Effizienz bei nicht immer grandiosen spielerischen Auftritten. Matchwinner Poulsen sah in Sinsheim «keine Top-Leistung», fügte aber an: «Umso wichtiger ist es, dass wir genau so ein Duell am Ende auch für uns entscheiden.» Für Torhüter Peter Gulacsi, der selbst stark hielt, ist es «wichtig, wenn die Defensive gut steht. Das war heute der Fall.»

Die beste Defensive der Bundesliga ist definitiv ein Trumpf im Kampf gegen Leverkusen und Bayern. Die restliche Konkurrenz um die beiden Königsklassen-Starter Dortmund und Gladbach hinkt sowieso schon ein Stück zurück. «Jetzt haben wir auf den Viert- und Fünftplatzierten etwas Abstand und können uns noch mehr auf die einzelnen Spiele fokussieren», merkte Nagelsmann an.

Gelingt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ein weiterer Bundesligasieg gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Köln, kann Nagelsmann am Abend (18.30 Uhr) ganz entspannt das Top-Spiel Leverkusen gegen Bayern schauen. «Dann sind wir auf jeden Fall auf einem sehr guten Tabellenplatz über die Winterpause.»

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH