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Leipzig hadert nach erneutem Bundesliga-Rückschlag

Gladbachs Florian Neuhaus (l-r) und Lars Stindl diskutieren nach der Roten Karte gegen Nico Elvedi mit Schiedsrichter Martin Petersen. / Foto: Marius Becker/dpa
Gladbachs Florian Neuhaus (l-r) und Lars Stindl diskutieren nach der Roten Karte gegen Nico Elvedi mit Schiedsrichter Martin Petersen. / Foto: Marius Becker/dpa

An konstantes Spitzenniveau in drei Wettbewerben muss sich RB Leipzig noch gewöhnen. Nach der zweiten Bundesliga-Niederlage nacheinander ist das Ziel der erneuten Champions-League-Qualifikation für das Team von Trainer Domenico Tedesco in akuter Gefahr. «Das ist enttäuschend. Wir haben große Ziele, dafür benötigen wir Punkte», haderte Torhüter Peter Gulasci nach dem enttäuschenden 1:3 (1:2) am Montag bei Borussia Mönchengladbach beim Streamingdienst DAZN.

Schon am vergangenen Spieltag hatte Leipzig gegen den 1. FC Union Berlin 1:2 verloren und ist zwei Partien vor dem Saisonende nur noch Tabellenfünfter in der Fußball-Bundesliga. «Jetzt müssen wir die letzten beiden Spiele gewinnen. Das wird nicht einfach, denn auch für unsere Gegner geht es noch um was», sagte Coach Tedesco nachdenklich.

Augsburg und Bielefeld - die kommenden Aufgaben in der Liga - kämpfen noch gegen den Abstieg. Und mit Gegenwehr kommt der Pokalfinalist und Europa-League-Halbfinalist aus Sachsen derzeit gar nicht klar. «Es sind in dieser Phase derzeit einfach zu viele Geschenke. Das ist zu billig», schimpfte Tedesco nach der verdienten Niederlage gegen zehn Gladbacher. Trotz der Roten Karte für Nico Elvedi (64. Minute) mühte sich Leipzig am Montag vergeblich.

Stattdessen erhöhte der gnadenlos effiziente Jonas Hofmann, der schon das 2:1 (45.+2) kurz vor der Pause geschossen hatte, in der Schlussphase zum Endstand (77.). Schon das erste Gegentor durch Breel Embolo (17.) hatte sich Leipzig durch Konrad Laimer selbst aufgelegt. «Wir haben alles vermissen lassen und die Bälle zu schnell verloren. Das ist zu billig und war heute zu wenig», schimpfte Tedesco, der nur über den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Christopher Nkunku (36.) jubeln konnte.

Schon gegen Union hatte Tedescos Team phasenweise geschlafen. «Wir haben müde gewirkt und waren träge. Vielleicht war es eine Einstellungsfrage - schwer zu sagen», mutmaßte Marcel Halstenberg. Nach dem Einzug in Pokalfinale gegen Freiburg und dem 1:0 im Halbfinal-Hinspiel gegen die Glasgow Rangers in der Europa League scheint der Fokus von RB derzeit eher auf anderen Wettbewerben zu liegen. Das ist gefährlich. Denn nur bei einem Gewinn der Europa League wäre RB nach jetzigem Stand auch in der kommenden Saison wieder in der Champions League dabei.

Die Gladbacher als Champions-League-Achtelfinalist der Vorsaison können davon aktuell freilich nur träumen, haben aber zumindest die Aussicht auf einen versöhnlichen Saisonabschluss. «Wichtig war, dass wir eine Reaktion zeigen. Und heute habe ich auch kämpferisch eine ganz starke Leistung gesehen», sagte Gladbach-Coach Adi Hütter nach den vielen Rückschlägen und Fanprotesten zuletzt. Am Montag gab es am Ende die Versöhnungsrunde der Spieler vor den Fantribünen, von denen zuletzt deutlich geschimpft worden war. «Wir sind auch sehr oft gebeutelt worden in dieser Saison - deshalb: Ball flach halten», mahnte Hütter, der in den verbleibenden beiden Spielen bei Eintracht Frankfurt und gegen die TSG 1899 Hoffenheim immerhin noch die Chance hat, die erneute Einstelligkeit zu erreichen - so wie immer in den vergangenen zehn Jahren. Das schafften sonst nur der FC Bayern München und Borussia Dortmund.

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