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Zentralrat der Muslime warnt vor Gefahr durch Rassismus

Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, spricht. Foto: Wolfgang Kumm/dpa/Archivbild
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, spricht. Foto: Wolfgang Kumm/dpa/Archivbild

Der zunehmende Alltagsrassismus bedroht aus Sicht des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) das Zusammenleben der Gesellschaft. «Ich sehe keine abstrakte Bedrohung, sondern in der Tat eine Bedrohung unserer Demokratie, denn sie ist empfindlich», sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek zum 12. Jahrestag der Ermordung einer Ägypterin im Dresdner Landgericht aus Islamhass und Rassismus. Das Entscheidende sei, wie die Gemeinschaft im Falle konkreter Bedrohungssituationen und dem Rassismus bestimmter Gruppen umgeht.

Laut Mazyek haben Übergriffe auf Muslime auch in jüngerer Vergangenheit weiter zugenommen, das Phänomen des antimuslimischen Rassismus und die negative Stimmung gegen Muslime würden noch immer zu oft unterschätzt. Im Vergleich zu vor zehn Jahren sei aber auch das Bewusstsein für das Thema in der Politik gewachsen wie die Unterstützung des Widerstands dagegen. «Es gibt Licht und Schatten in der Gesellschaft.»

Die Muslima El-Sherbini hatte einen Mann wegen rassistischer Beleidigungen angezeigt. In der Berufungsverhandlung am 1. Juli 2009, in der die Pharmazeutin als Zeugin aussagte, stach der Angeklagte die schwangere 31-Jährige mit einem Messer nieder und verletzte auch ihren Mann schwer - vor den Augen des dreijährigen Sohnes. Die Bluttat hatte Entsetzen in Deutschland und Proteste in der islamischen Welt ausgelöst. Der Täter war wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Alljährlich am 1. Juli versammeln sich seitdem Vertreter der Justiz, Verwaltung und Politik, Muslime und Bürger im Gerichtsfoyer.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH