loading

Nachrichten werden geladen...

Tierische Komparsen für «Tatort» vor der Kamera

In der Filmtierschule Telligmann in Eilenburg kuschelt die Tierärztin Agnes Telligmann mit ihrem 10-jährigen Mops "Gustaf" (r) und dem 7-jährigen Altdeutschen Schäferhund "Masha" (l). / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa/Archivbild
In der Filmtierschule Telligmann in Eilenburg kuschelt die Tierärztin Agnes Telligmann mit ihrem 10-jährigen Mops "Gustaf" (r) und dem 7-jährigen Altdeutschen Schäferhund "Masha" (l). / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa/Archivbild

Ob vier- oder zweibeinig, mit Flügeln oder Fell: Auf dem Hof von Agnes und Dietmar Telligmann wohnen zahlreiche tierische Profis vor der Kamera. Die Auftragslage war früher jedoch eine andere, erzählt ihr Besitzer.

Bei Dreharbeiten für einen neuen «Tatort»-Krimi begeben sich in Eilenburg in der Nähe von Leipzig auch tierische Komparsen auf Ermittlungseinsatz. Gemeinsam mit einem ihrer Hunde, einem Altdeutschen Schäferhund, wird Agnes Telligmann während der Dreharbeiten ab Dienstag als Polizistin vor der Kamera stehen.

«Unsere Tiere waren schon in allen möglichen Produktionen zu sehen - zum Beispiel in "Goethe!" oder "Der Medicus"», erzählt Telligmanns Ehemann Dietmar. Rund 80 Tiere - Pferde, Hunde, seit kurzem auch ein Kakadu - besitzt das Paar. «Ein Teil lebt auf unserem Hof oder auf Koppeln hier in Eilenburg, meine Rinder stehen aber zum Beispiel in Thüringen bei einem Freund», sagte Telligmann.

Auch Ziegen, Schafe, Gänse oder einen Uhu könnten Tellingmanns für einen Auftritt zu Verfügung stellen. «In den letzten 40 Jahren haben wir ganz viel Verschiedenes gemacht: Musikvideos, Filme, Fernsehserien», erzählt der Tierbesitzer. Im Jahr zähle er zwischen 20 und 30 Aufträge, meist in der Berliner Region. Vom Mitteldeutschen Rundfunk habe er hingegen seit Jahren keine Aufträge mehr bekommen, so Telligmann.

Früher seien seine Tiere auch in zahlreichen Musiksendungen aufgetreten, erzählte der Tierbesitzer. «Das hat sich aber geändert. Heute werden solche Auftritte deutlich kritischer gesehen, weil in Frage gestellt wird, ob die Tiere gut gehalten und transportiert werden.» Dies sei jedoch Voraussetzung für einen Einsatz am Set - heute wie früher, versicherte der 65 Jahre alte Eilenburger, der demnächst in Rente gehen will.

Um die Filmreife eines Tieres zu erkennen, brauche es Erfahrung, sagte Telligmann. «Sie bieten dir an, was sie können.» Besonders stolz sei der Filmtierausbilder auf seine Hengste: «Die können alles, wenn es sein muss auch Lesen und Schreiben - nur das Sprechen fällt noch ein wenig schwer», sagte er und schmunzelt. Vor der Kamera seien die Vierbeiner zum Beispiel schon durch Feuer oder vor Kutschen gelaufen. «Dabei darf man aber eins nicht vergessen: Wir sind kein Zoo, hier geht es nicht um Kunststückchen.»

Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten