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Domowina-Chef: Schutz der Wegkreuze Aufgabe der Gesellschaft

Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina – Bund Lausitzer Sorben. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild
Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina – Bund Lausitzer Sorben. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild

Die Domowina - Bund Lausitzer Sorben fordert mehr Respekt und Aufmerksamkeit für Wegkreuze im Siedlungsgebiet der Minderheit. Ihr Schutz sei nicht nur Aufgabe des Staates, «sondern der gesamten Zivilgesellschaft», sagte der Vorsitzende Dawid Statnik laut Mitteilung vom Freitag mit Verweis auf die jüngste Schändung im Landkreis Bautzen. «Wegkreuze sind nicht nur Privateigentum, sondern öffentliches Erbe der gesamten Region.» Alle müssten dazu beitragen, «dieses markante geistig-kulturelle Erbe der Lausitz zu schützen und sichtbare Angriffe darauf schnell der Polizei zu melden».

Die «bedrückende Nachricht» aus der Wittichenauer Gegend erinnert laut Statnik an frühere Fälle der Schändung von Wegkreuzen im Gebiet der katholischen Sorben. «Leider wurde bis heute kein einziger Fall geklärt - alle Täter sind unbekannt geblieben», sagte Statnik. Erfreulich sei, dass die Polizei inzwischen sensibel mögliche antisorbischen Hintergründe mit untersuche.

In zwei Orten waren am vergangenen Wochenende vier Wegkreuze beschädigt worden. Zwei sind abgetrennt oder aus dem Sockel gebrochen worden und verschwunden, wie die Plakette eines weiteren Kreuzes. Das vierte Kreuz mit Christus-Korpus wurde abgeschraubt und kopfüber auf den Sockel gestellt. Insgesamt stehen in der sorbischen Lausitz fast tausend Kreuze und andere religiösen Symbole an Straßen, in Dörfern oder an Feldrändern. Sie werden meist von Familien auf deren Grund aufgestellt und gepflegt.

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