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Mangel an Feldbetten und medizinischen Produkten

Feldbetten stehen in der Turnhalle des Beruflichen Schulzentrum Christoph Lüders Görlitz. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Bildarchiv
Feldbetten stehen in der Turnhalle des Beruflichen Schulzentrum Christoph Lüders Görlitz. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Bildarchiv

Der Krieg in der Ukraine und das Leid der Geflüchteten hat eine enorme Hilfsbereitschaft zur Folge. Mit der nun notwendigen Menge stößt aber auch das Deutsche Rote Kreuz an Grenzen. Hilfsmaterial wird zur Mangelware und sehr teuer.

Für die Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine fehlt es an Material. «Der Markt für medizinische Produkte und Feldbetten ist so gut wie leergekauft», sagte Lars Werthmann, Cheflogistiker beim Deutschen Roten Kreuz Sachsen. Durch Corona seien die Lieferketten ohnehin schon gestört und die Preise für Feldbetten enorm gestiegen.

«In den letzten drei Wochen hat sich der Preis für ein Feldbett von 25 Euro auf nun 80 Euro mehr als verdreifacht», erläuterte Werthmann. Das DRK Sachsen habe aktuell 25.000 Feldbetten verteilt: In die Erstaufnahmeeinrichtungen an die Kommunen, nach Polen und die Ukraine. Der Bestand war nach Angaben des DRK-Sprechers Kai Kranich bei der Flüchtlingswelle 2015 erheblich aufgestockt und seitdem eingelagert worden.

Es mangle aber an allem, was man braucht, um Menschen kurzfristig unterzubringen und zu versorgen, selbst Schlafsäcke und Decken, betonte Werthmann. Zudem sind medizinische Produkte wie Verbandsmaterial und Fieberthermometer knapp. «Europa war nicht auf den Krieg vorbereitet». Neben der Beschaffung seien die Transportketten problematisch. «Das ist teuer und kraftintensiv.» Der DRK-Cheflogistiker spricht von einem dreifachen Bedarf.

Trotzdem rät das DRK von Spenden ab. «Bei uns geht es darum, das Material in großen Mengen auf Paletten in das Krisengebiet zu bekommen», erläuterte Kranich.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich knapp 2,24 Millionen Menschen alleine in Polen in Sicherheit gebracht. Es gibt aber keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Sachsens Regierung rechnet mit Zehntausenden Kriegsflüchtlingen, die im Freistaat untergebracht und versorgt werden müssen.

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