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Feuerwehren können Versorgung nicht immer gewährleisten

Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr begeben sich zu einem Unfallort per Fuß. Foto: Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr begeben sich zu einem Unfallort per Fuß. Foto: Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Wenn es brennt, fehlen in Sachsens Feuerwehren zu bestimmten Zeiten die Einsatzkräfte. Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbands sei deshalb die Versorgung in einigen Teilen des Freistaats nicht ausreichend gewährleistet. «Grund für den Personalmangel sind die fehlende Infrastruktur und der demografische Wandel», sagte Ingolf Höntsch, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes, der Deutschen Presse-Agentur. Betroffen seien vor allem ländliche Regionen.

«Viele Feuerwehren sind tagsüber einfach nicht einsatzbereit», berichtete Mike Köhler vom Kreisfeuerwehrverband Landkreis Leipzig. «Da viele Kameraden außerhalb des Gemeindegebietes arbeiten, stehen sie tagsüber nicht zur Verfügung», sagte er. Piepse der Meldeempfänger, kämen oft nur wenige Kameraden rechtzeitig zur Wache. Der Weg zwischen Wehr und Arbeitsstätte sei zu lang. «Außerdem kann nicht jeder einfach so weg vom Arbeitsplatz - denken Sie beispielsweise an Krankenschwestern oder Sanitäter im Einsatz», so Paul Schaarschmidt vom Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge.

Die Nachwuchsgewinnung nannte Schaarschmidt eine weitere große Herausforderung. Obwohl Kinder- und Jugendfeuerwehren großen Zulauf hätten, sei es schwer, die Jugendlichen dauerhaft als Aktive zu gewinnen. «Viele junge Menschen verlassen die ländliche Heimat für ihre Berufsausbildung», sagte Schaarschmidt.

In zahlreichen Landkreisen im Freistaat müssen die Feuerwehren einzelner Kommunen zusammenarbeiten. «Im Falle eines Alarms werden mehrere Wachen alarmiert», erklärte Höntsch. Die Folge: Löschfahrzeuge mehrerer Wehren rücken aus. So soll sichergestellt werden, dass ausreichend Feuerwehrleute vor Ort sind. «Das verursacht dann hohe Kosten, die von den Krankenkassen oft nur teilweise übernommen werden», sagte Höntsch.

Laut sächsischem Innenministerium sei das Fehlen von Feuerwehrleuten «nicht neu». Eine Schließung von Wehren, wie jüngst in Brodau bei Delitzsch, sei künftig «nicht auszuschließen», so das Ministerium. Lösungen sollte eine 2013 gegründete Arbeitsgruppe bis 2020 erarbeiten. Auch Höntsch ist Teil der Arbeitsgruppe «Freiwillige Feuerwehren 2020». Nach sieben Jahren bilanziert er: «Ansätze gibt es mittlerweile schon, die Lösung des Problems haben wir aber noch lange nicht». Die Arbeitsgruppe werde sich darum weiterhin mit dem Problem beschäftigen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr begeben sich zu einem Unfallort per Fuß. Foto: Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild