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100. Geburtstag von Willi Sitte: Museum zeigt Retrospektive

Der Maler und Grafiker Willi Sitte aus Halle. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Der Maler und Grafiker Willi Sitte aus Halle. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Zum 100. Geburtstag des Malers und Grafikers Willi Sitte (1921-2013) zeigt das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) im Herbst eine Retrospektive. «Daran halten wir fest», sagte eine Sprecherin des Museums am Donnerstag. Man sei optimistisch, dass die im Herbst geplante Schau von der Corona-Pandemie unberührt sein wird. Sitte gilt wegen seiner DDR-Vergangenheit als Kulturfunktionär als umstritten. Bekannt sind großformatigen Bilder mit Motiven von Arbeitern und der Erotik.

Die Ausstellung setze sich die geplante Schau (3. Oktober 2021 bis 9. Januar 2022) mit dem Gesamtwerk des Künstlers auseinander. Arbeiten, die zwischen den 1930er Jahren und 2005 entstanden sind, sollen unter dem Motto «Sittes Welt» gezeigt werden. Die Ausstellung verstehe sich dezidiert als Teil der Aufarbeitung des Kunst- und Kultursystems in der DDR, teilte das Museum mit.

Sitte war Präsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR und saß zeitweilig in der Kulturkommission des Zentralkomitees der SED. In der westdeutschen und europäischen Kunstszene wurde er spätestens durch seine Teilnahme an der «documenta» im Jahr 1977 in Kassel wahrgenommen, wo er zusammen mit den Begründern des Malstils «Leipziger Schule» wie Bernhard Heisig (1925-2011), Wolfgang Mattheuer (1927-2004) und Werner Tübke (1929-2004) die DDR vertrat. Sitte wurde am 28. Februar 1921 in Kratzau (Chrastava in Tschechien) geboren. Er starb an seinem langjährigen Arbeits- und Wohnort in Halle am 8. Juni 2013 im Alter von 92 Jahren.

© dpa-infocom, dpa:210121-99-120723/3

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH