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Jugendherbergen weiter mit Sorgen: Kampf um Gäste

Blick auf den Schriftzug «Jugendherberge» in der DJH Jugendherberge am Ostkreuz. Foto: Jörg Carstensen/dpa
Blick auf den Schriftzug «Jugendherberge» in der DJH Jugendherberge am Ostkreuz. Foto: Jörg Carstensen/dpa

Die sächsischen Jugendherbergen kämpfen im Zuge der Corona-Krise um mehr Gäste. «Die Lage ist zwar besser geworden, aber er gibt durchaus noch Luft nach oben», sagte der Vorstandsvorsitzende des sächsischen Jugendherbergswerkes, Thomas Mauersberger, in Chemnitz. Ein großer Teil der 24 Häuser in Sachsen sei nach der coronabedingten Schließung mittlerweile zwar wieder geöffnet. Mit dem Beginn der Sommerferien habe es auch einen ordentlichen Schub gegeben, von den Übernachtungszahlen der Vorjahre sei man aber noch weit entfernt.

Besonders die Streichung der Klassenfahrten habe heftig zu Buche geschlagen, so Mauersberger. Dadurch habe es erhebliche Einnahmeverluste gegeben. Er hoffe, dass es mit Beginn des neuen Schuljahres wieder mehr Anfragen gibt. «Gemeinsame Fahrten und Ausflüge sind wichtige Komponenten im sozialen Zusammenhalt einer Klasse», sagte der Vorstandsvorsitzende. Für die Klassenfahrten in Jugendherbergen sei ein spezielles Hygienekonzept erarbeitet worden.

Nach wie vor setze der Verband jedoch auch auf die Besuche von Familien. Die Herbergen seien in der Regel gut ausgestattet. Seit dem 1. Juli lade eine neue Herberge in Torgau ein. Eigentlich sollte sie schon im Frühjahr die ersten Gäste empfangen. Doch Corona habe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Herberge mit 32 modern ausgestatteten Zimmern und 122 Betten befinde sich direkt neben dem Schloss Hartenfels und unmittelbar am Elbradweg und sei gut von den Besuchern angenommen worden.

Im vergangenen Jahr seien 348 000 Erholungssuchende in den sächsischen Herbergen gezählt worden. «Ich rechne damit, dass wir in diesem Jahr auf 40 Prozent davon kommen werden», sagte Mauersberger. Es sei derzeit nicht sicher, ob alle Herbergen die Krise überleben werden. Er hoffe nach wie vor auf Fördermittel in einem Umfang, der den Erhalt der Häuser sichert.

Der Verband der Kinder- und Jugenderholungszentren in Sachsen (KiEZ) zeigte sich dagegen zufrieden mit der Nachfrage. Von den 2494 Plätzen in den fünf Einrichtungen seien 2132 belegt oder gebucht, sagte eine Sprecherin. Auch für die Herbstferien seien bereits 60 Prozent der Plätze vergeben.

Die Angebote in den Camps seien vielfältig. So gebe es Dschungel- und Kletterabenteuer sowie Tanz-, Reit- und Sprachkurse. Für die Jüngsten seien Schnuppercamps im Programm. Das Grillen am Lagerfeuer sei unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Wegfallen müssten dagegen die Discos wegen der Corona-Auflagen.

Im August gebe es unter anderem noch freie Plätze für ein Feuerwehrcamp in Schneeberg (Erzgebirgskreis), Walddetektive können sich in Seifhennersdorf (Landkreis Görlitz) auf die Suche machen, und in Sebnitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) wartet ein Handballcamp auf Sportbegeisterte.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Blick auf den Schriftzug «Jugendherberge» in der DJH Jugendherberge am Ostkreuz. Foto: Jörg Carstensen/dpa