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Gaststättenverband befürchtet Wegfall von Jobs

Klappstühle stehen auf dem Neumarkt vor einem geschlossenen Restaurant. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Klappstühle stehen auf dem Neumarkt vor einem geschlossenen Restaurant. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die Corona-Krise droht Sachsens Gastgewerbe nachhaltig zu schädigen. «Die Branche trifft es besonders hart», sagte Axel Klein, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in einer ersten Reaktion auf die von Bund und Ländern angekündigten Lockerungen der bisherigen Corona-Regeln. Das Gastgewerbe bleibt außen vor. Bars, Clubs und Restaurants dürfen für ungewisse Zeit nicht öffnen. Hotels sollten auch weiter «nur für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke zur Verfügung» stehen.

Klein zufolge braucht die Branche schnell ein Rettungspaket. «Man darf nicht mehr zögern, die Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes sofort umzusetzen. Hohe Kreditbelastungen und reduzierte Umsätze sind nicht wirtschaftlich darstellbar», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Falls die Unternehmen mit einer hohen Verschuldung aus der Krise gehen und keine Entschädigung erhalten, werde es eine Kettenreaktion auch bei Lieferanten, regionalen Produzenten und den Verlust von Arbeitsplätzen geben.

An diesem Freitag wollen Gastronomen, Hoteliers und Eventveranstalter mit einer Aktion vor dem Landtag auf ihr Dilemma aufmerksam machen. Dann sollen Hunderte leere Stühle und Tische den Platz vor dem Parlament zieren. Dann soll auch ein Brief mit Forderungen an Regierungschef Michael Kretschmer (CDU), Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und die Abgeordneten des Landtages überreicht werden.

Darin machen mehr als 530 Unternehmer und über 20 000 Mitarbeiter auf ihr nahendes Aus aufmerksam: «Uns geht es im Brief vor allem um das Gesuch nach Gesprächen, Förderungen, Zuschüssen und Lösungen, wie der Ausstieg aus dieser Misere zu finden ist. Gern hätten alle aus Solidarität der Übergabe beiwohnt, jedoch möchten wir auch dem Versammlungsverbot entsprechen.» Deshalb stehe jeder Stuhl für einen Gastronomen.

«Unsere sächsische Gastronomie steht vor dem aus. Seit mehr als drei Wochen sind unsere Lokale geschlossen. Unsere Kurzarbeiteranträge sind in Bearbeitung - wir können aber das Geld für unsere Mitarbeiter nicht mehr vorschießen! Unsere Mitarbeiter leben von Festgehalt, Nacht- und Feiertagszuschlägen und Trinkgeldern - mit 60 Prozent des Festgehaltes können viele ihre Familien nicht ernähren. Wir Gastronomen, Hoteliers und Veranstalter haben nach einem langen Winter und den typischen Sommervorbereitungen leere Kassen und keine Einnahmen mehr», hieß es. In der Branche gebe es Zukunftsangst.

Aus gesundheitlichen Gründen könne man die Maßnahmen der Regierung alle nachvollziehen, teilten die Organisatoren des Protestes weiter mit. Unverständlich sei aber, dass es für die Branche keine Soforthilfen wie in anderen Bundesländern gibt. «Wir benötigen dringend Zuschüsse, wie fast alle anderen Bundesländer sie gewähren. Wir benötigen schnelle, unbürokratische Kredite, um unsere Gehälter zu bezahlen. Wir benötigen ein Zukunftsszenario, wie wir unsere Investitionen wieder zurückverdienen können.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Klappstühle stehen auf dem Neumarkt vor einem geschlossenen Restaurant. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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