Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hofft darauf, dass die Europäische Union Lehren aus der Corona-Krise zieht und enger zusammenrückt. Die Erfahrung, die man bisher gemacht habe, sei aber überwiegend enttäuschend, sagte der 45 Jahre alte Politiker im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Dresden und erinnerte an die seit Monaten geschlossenen Grenzen. Den Regionen müsse - auch länderübergreifend - mehr Kompetenz eingeräumt werden, sodass sie die Dinge miteinander klären könnten.
Als Beispiele nannte Kretschmer etwa gemeinsame Hygienekonzepte und Gesundheitsvorsorge in den Krankenhäusern von Görlitz und Zgorzelec. «Wenn die nächste Pandemie oder die nächste Welle kommt, darf es nicht so sein, dass Grenzen geschlossen werden, sondern es muss gemeinsame Standards geben», sagte er. «Wir haben eine Verantwortung, dass die Europäische Union nicht auseinander fliegt.»
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Michael Kretschmer, der Ministerpräsident von Sachsen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild