loading

Повідомлення завантажено...

Neues Impfzentrum: Sachsen mit 200 000 Corona-Infektionen

Eine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild
Eine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Sachsen schaltet beim Corona-Impfen einen Gang höher. Vor allem im Hotspot Vogtland sollen so viele Menschen wie möglich schnell immunisiert werden.

Sachsen erhöht das Tempo bei den Corona-Impfungen. Vor allem im besonders betroffenen Vogtland sollen sie schneller als bisher erfolgen. Am Mittwoch wurde in dem Landkreis ein zweites Impfzentrum eröffnet. Die Menschen dort können sich fortan nicht nur in Treuen, sondern auch in Plauen immunisieren lassen. «Wir wollen den Gebieten mit besonders hoher Inzidenz eine Hilfestellung geben, damit die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt und somit ein Überspringen auf andere Regionen verhindert werden kann», erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD).

Sie bekräftigte noch einmal, dass in Kürze alle Einwohner des Vogtlandes im Alter ab 18 Jahren Anspruch auf eine Corona- Schutzimpfung haben und nicht nur der Personenkreis der sogenannten ersten Prioritätsgruppe. Auch die Hausärzte sollten dabei einbezogen werden.

Die Ministerin appellierte an die Menschen, sich bei den Impfzentren und Hausärzten für eine Impfung anzumelden und nicht einfach zu den Zentren zu kommen. Man wolle vor allem das Präparat von Astrazeneca verwenden. Auf einen genauen Termin wollte sich Köpping noch nicht festlegen. Sie rechnet damit, dass Sachsen bis zum Ende des zweiten Quartals 4,7 Millionen Impfdosen erhält.

Der Haushaltsausschuss des Sächsischen Landtages bewilligte am Mittwoch weitere 60 Millionen Euro zum Ausbau der Impfkapazitäten. Das Impfen dürfe nicht am Geld scheitern, unterstrich SPD-Fraktionschef Dirk Panter. «Mit dem Beschluss kann das Sozialministerium nun die Anzahl der Impfstrecken in den Impfzentren verdoppeln, die Öffnungszeiten dort erweitern und die mobilen Impfteams verstärken.» Zudem könne das Modellprojekt zum Impfen in 40 Arztpraxen starten. Für mehr Testkapazitäten wurden zusätzlich weitere fünf Millionen Euro bereitgestellt, wie es hieß. Ferner werde es eine Aufklärungs- und Informationskampagne zum Impfen geben.

«Zügiges Impfen ist für uns einer der wichtigsten Wege, um die Corona-Pandemie gut bewältigen zu können», sagte der finanzpolitische Sprecher der CDU, Georg-Ludwig von Breitenbuch. «Neben einer beschleunigten Impfstoffproduktion braucht es jetzt eine leistungsfähige Infrastruktur zum Impfen vor Ort», betonte der CDU-Abgeordneter Alexander Dierks.

Sachsen zählt weiter zu den Bundesländern mit den höchsten Corona- Neuansteckungsraten. Das Robert Koch-Institut wies am Mittwoch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 75,6 aus. Das war weniger als am Vortag mit 84,4. Eine höhere Inzidenz haben die Länder Thüringen (134,2) und Sachsen-Anhalt (82,6). Der Wert gibt an, wie viele von 100 000 Einwohnern sich binnen sieben Tagen neu mit dem Virus angesteckt haben. Das Vogtland ist dabei schon seit längerem der größte Corona-Hotspot in Sachsen; am Dienstag lag die Inzidenz hier bei 207,5.

Laut dem Gesundheitsministerium in Dresden wuchs die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen von Dienstag auf Mittwoch wieder vierstellig. Insgesamt kamen binnen 24 Stunden 1050 Infektionen dazu. Damit hat Sachsen zugleich die Schwelle von 200 000 Corona-Infizierten (209 079) seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr überschritten. Zudem starben weitere 30 Menschen mit oder an einer Covid-19- Erkrankung. Die Zahl der Todesfälle im Freistaat stieg damit auf 8060.

Vogtland-Landrat Rolf Keil (CDU) rechnete am Mittwoch nicht damit, dass Schulen und Kindertagesstätten in seiner Region noch vor Ostern öffnen. «Eine Öffnung würden wir uns zwar alle wünschen. Ich sehe derzeit aber nicht den Ansatz, dass wir einen Inzidenzwert von unter 100 erreichen», zitierte ihn die Chemnitzer «Freie Presse».

Infektionszahlen Sachsen

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH