Die Linken haben einen harten Lockdown für den Freistaat gefordert. «Die von der Staatsregierung geplanten Maßnahmen werden die vierte Welle nicht brechen und einen Kollaps der Krankenhäuser nicht verhindern», erklärten Fraktionschef Rico Gebhardt und Gesundheitsexpertin Susanne Schaper am Freitag in Dresden. Wenn Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) es ernst meine, müsse es sofort einen harten Lockdown geben. «Das öffentliche und wirtschaftliche Leben muss für alle nicht lebenswichtigen Bereiche für mindestens 14 Tage zum Stillstand kommen. Nach dieser Frist sollten Lockerungen für Geimpfte und Genesene erfolgen.»
«Für Ungeimpfte - die auch eine Gefahr für die Geimpften und für Kinder sind - muss es bei Kontaktbeschränkungen bleiben. Diejenigen, die sich bisher unsolidarisch verhalten haben, haben dann das Nachsehen. Es darf nicht sein, dass Menschen, die geimpft sind und sich an die Regeln gehalten haben, bestraft werden», betonten Gebhardt und Schaper.
Kretschmer hatte am Donnerstag im Landtag einen «harten und klaren Wellenbrecher» angekündigt, das Wort Lockdown aber vermieden. Das Kabinett in Dresden will noch am Freitag neue Einschränkungen beschließen.
«Die vierte Welle trifft auf ein ermattetes Gesundheitssystem. Die Kliniken arbeiten am Limit. Wir müssen die Beschäftigten schützen, um einen baldigen Kollaps der Krankenhäuser zu verhindern», argumentierte Schaper, eine gelernte Krankenschwester. Die Impfkampagne müsse sofort mit allen verfügbaren Mitteln hochgefahren werden. Die aktuelle Bereitschaft von Tausenden Menschen zum Impfen dürfe man nicht verstreichen lassen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH