Die Bahnhofsbuchhandlung Ludwig im Leipziger Hauptbahnhof ist am Montag nach eigenen Angaben vom Ordnungsamt der Stadt geschlossen worden. Das Unternehmen teilte mit, dass nun die Leipziger der Möglichkeit «beraubt» worden seien, Zeitungen und Zeitschriften dort zu kaufen. Die Bahnhofsbuchhandlung führe 7000 Pressetitel aus dem In- und Ausland. Allerdings gehört auch eine große Bücherauswahl zu ihrem Angebot.
Buchläden mussten in Sachsen wegen der Corona-Pandemie bereits am vergangenen Freitag schließen. Für den Zeitungsverkauf sehen die bisherigen Allgemeinverfügungen dagegen immer Ausnahmeregeln vor. Somit fällt eine Buchhandlung mit Zeitungsverkauf in den nicht eindeutig von den Verfügungen geregelten Graubereich. Der Börsenverein schätzte ein, dass es in solchen Fällen darauf ankomme, welches Angebot eindeutig den größeren Teil ausmache.
Der Sprecher des Stadt Leipzig, Matthias Hasberg, erklärte, es werde jetzt geprüft, welches Geschäftsfeld - Bücher oder Zeitungen - überwiegt. Das sei entscheidend. Nach Angaben des Unternehmens habe die Filialleiterin angeboten, das Buchangebot für die Kundschaft zu sperren. Das habe das Leipziger Ordnungsamt jedoch nicht überzeugt. Unternehmenssprecher Hansgert Eschweiler sagte, an anderen Bahnhöfen in Deutschland sei es unstrittig, dass die Bahnhofsbuchhandlungen offen bleiben dürften.
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Blick auf die Promenaden im Hauptbahnhof in Leipzig. Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild