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Erinnerung an Befreiung Europas von NS-Gewaltherrschaft

Barbara Klepsch (CDU), Ministerin für Kultur und Tourismus in Sachsen, gestikuliert. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Barbara Klepsch (CDU), Ministerin für Kultur und Tourismus in Sachsen, gestikuliert. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Zum Jahrestag der Befreiung Deutschlands und Europas von nationalsozialistischer Gewaltherrschaft haben Politiker aus Sachsen an die Opfer erinnert und dabei auch aktuelle Bezüge zum Krieg Russlands gegen die Ukraine hergestellt. «Wir müssen uns auch 77 Jahre nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft unserer Verantwortung für Frieden und Demokratie bewusst sein», erklärte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Freitag in Dresden. Der brutale Angriffskrieg gegen die Ukraine führe vor Augen, dass Diktatoren und Feinde der Demokratie noch deutlicher als bisher bekämpft werden müssen.

«Es bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, uns damit auseinanderzusetzen, wie es zur Machtübernahme und zu den Verbrechen der Nationalsozialisten kommen konnte. Die Gedenkstättenarbeit hilft uns dabei, die Grausamkeit der nationalsozialistischen Verbrechen nie zu vergessen und für ein demokratisches Zusammenleben einzustehen», betonte Klepsch.

Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die Kapitulationsurkunde war auf diesen Tag datiert. Als die Waffen schwiegen, waren mehr als 60 Millionen Opfer zu beklagen. Das Terrorregime der Nazis hatte zwölf Jahre gedauert. Der 8. Mai wird deshalb auch als Tag der Befreiung begangen.

Die sächsischen Linken verurteilten anlässlich des Jahrestages den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seinen Krieg gegen die Ukraine. Ohne die Rote Armee wäre die Befreiung am 8. Mai 1945 nicht möglich gewesen, schrieben die Parteivorsitzenden Susanne Schaper und Stefan Hartmann sowie Fraktionschef Rico Gebhardt in einer gemeinsamen Erklärung.

«Die Menschen der Sowjetunion haben mit über 27 Millionen Toten besonders unter dem deutschen Vernichtungskrieg gelitten und einen enormen Blutzoll entrichtet - darunter das ukrainische Volk. Putin und sein Regime treten auch das Andenken der ukrainischen Befreierinnen und Befreier mit Füßen, indem sie ihren imperialen Angriffskrieg mit der Propagandalüge «Entnazifizierung» rechtfertigen», hieß es wörtlich.

Auch Überlebende der Konzentrationslager sowie des deutschen Vernichtungskriegs in der Ukraine seien jetzt den russischen Bomben zum Opfer gefallen, erklärte die Linke-Parteispitze: «Wir verurteilen diesen Krieg zutiefst, fordern einen sofortigen Waffenstillstand und den Abzug der russischen Truppen aus den besetzten Gebieten.»

«Mit der Befreiung Deutschlands 1945 durch die Alliierten verband sich die Hoffnung, dass es nie wieder Krieg in Europa geben würde. Leider hat sich dieser Wunsch nicht erfüllt und wir müssen erleben, dass ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sinnlose Opfer und Menschenleben auf beiden Seiten fordert», betonte die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch. Sie will am Sonntag mit der Dresdner Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen auf dem Garnisonsfriedhof einen Kranz niederlegen.

«Die Gräber auf dem Garnisonsfriedhof stehen auch für die große Zahl von Opfern unterschiedlichster Herkunft. Sie lebten in Aserbaidschan, der Ukraine und anderen Ländern, die sie in der sowjetischen Armee gegen die Aggressoren aus Deutschland verteidigt und damit zugleich Europa und Deutschland vom Nationalsozialismus befreit haben», erklärte Jähnigen.

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