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Sachsen will Musikinstrumentenbau vor EU-Regeln schützen

Werkzeuge hängen in einer Werkstatt. / Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Werkzeuge hängen in einer Werkstatt. / Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Sachsen will das Handwerk und besonders den Musikinstrumentenbau vor neuen EU-Grenzwerten für Blei schützen. Dazu soll am Freitag im Bundesrat ein Antrag eingebracht werden. Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hält strenge Vorgaben aus Gründen des Arbeitsschutzes zwar generell für wichtig. Allerdings hält er den Vorschlag der Kommission für zu weitgehend.

«Es steht im Vogtland eine jahrhundertealte, traditionelle und international einzigartige Vielfalt von Musikinstrumenten-Fertigung auf dem Spiel. Die Instrumentenbauer benötigen gewisse Bleianteile, sonst können sie die hohe Qualität ihrer Produkte nicht mehr gewährleisten», sagte Dulig am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Er selbst spiele eine Trompete aus dem Vogtland.

Dulig will den Antrag im Bundesrat wenn möglich selbst einbringen. Blei ist im Instrumentenbau ein wichtiger Bestandteil und Ausgangsmaterial für Hörner oder Trompeten. Es findet sich aber auch in Holzblasinstrumenten wie Klarinetten und Oboen, in der Mechanik eines Klaviers und im Orgelbau. Die EU-Kommission will bereits bestehende Grenzwerte für Blei aber aufgrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse deutlich verschärfen.

In Sachsen sieht man deshalb nicht nur die Existenz vieler Betriebe in Gefahr, sondern befürchtet auch, dass das kulturelle Leben drastisch eingeschränkt werden könnte. Auch die Restaurierung alter Instrumente wäre nicht mehr möglich, hieß es. Nicht zuletzt hängen viele Ausbildungsplätze und Jobs an dieser Branche. Im vogtländischen Musikwinkel werden seit etwa 350 Jahren Musikinstrumente gefertigt. Der sächsische Antrag zielt deshalb auf eine Überarbeitung der EU-Richtlinie ab. Konkret möchte der Freistaat Ausnahmeregelungen.

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