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IHK-Chef bringt Ausgründung des Flughafens Dresden ins Spiel

Der Dresdner IHK-Chef Andreas Sperl hat eine Privatisierung des Dresdner Flughafens ins Gespräch gebracht. (Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa
Der Dresdner IHK-Chef Andreas Sperl hat eine Privatisierung des Dresdner Flughafens ins Gespräch gebracht. (Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa

Sachsens Flughäfen haben ihr bisher schlechtestes Ergebnis gemeldet. Das Land will an den beiden Standorten Leipzig und Dresden festhalten. Doch die Interessen der Anteilseigner sind verschieden.

Der Dresdener IHK-Präsident Andreas Sperl hält die Ausgründung und Privatisierung des finanziell angeschlagenen Flughafens Dresden aus der Mitteldeutschen Flughafen AG für eine Option. Letzten Endes müssten die Anteilseigner darüber entscheiden, ob sie weiterhin Subventionen aufwenden wollen oder ob es andere Möglichkeiten gibt, sagte der Chef der Industrie- und Handelskammer. An einem klaren Sanierungskonzept führe kein Weg vorbei. Es gebe genügend Beispiele für eine Privatisierung von Flughäfen.

Ob das auch im Fall von Dresden geht, wisse er nicht, räumte Sperl ein. «Wenn es nach mir ginge, würde ich das zumindest mal untersuchen», sagte der frühere Chef der Elbe Flugzeugwerke Dresden.

Sächsische Flughäfen mit hohen Verlusten

Haupteigentümer der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) sind die beiden Länder Sachsen (rund 77,3 Prozent) und Sachsen-Anhalt (rund 18,5 Prozent). Zudem halten die Städte Leipzig, Dresden und Halle Anteile. Seit Jahren steht die MFAG unter Druck. 2024 hatten die sächsischen Flughäfen den höchsten Verlust in ihrer Geschichte verzeichnet - insgesamt 53,5 Millionen Euro. 

Eine akute Finanzkrise konnte im vergangenen Jahr nur knapp abgewendet werden – durch neue Bankkredite und Zuschüsse der Gesellschafter. Eine Finanzierungslücke von 145 Millionen Euro wurde geschlossen. Damit ist der Betrieb zumindest bis Ende 2026 gesichert. Doch Sachsen-Anhalt will spätestens ab 2027 nicht mehr für den defizitären Dresdner Flughafen zahlen. Sperl zeigte Verständnis dafür, dass die Stadt Halle kein sonderliches Interesse am Flughafen in Dresden hat.

Sperl: Flughafen Dresden ist strategischer Standortfaktor

Nach den Worten von Sperl benötigt Dresden einen Flughafen. «Wir brauchen nicht nur die jetzt vorhandenen Flugverbindungen, sondern wir brauchen eine Ausweitung der Flugverbindungen, vor allem vor dem Hintergrund der großen Investitionen in der Halbleiter-Industrie.» Man könne sich als attraktiver Standort nur dann international behaupten, wenn man vernünftige Flugverbindungen sicherstellen können. «Für mich ist der Dresdner Flughafen nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern ein strategischer Standortfaktor.»

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