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Ifo-Institut: Ostdeutsche Wirtschaft nimmt langsam Fahrt auf

Ein Flugzeugtriebwerk wird von einem Arbeiter in Dahlewitz (Brandenburg) in einer Montagehalle begutachtet. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Ein Flugzeugtriebwerk wird von einem Arbeiter in Dahlewitz (Brandenburg) in einer Montagehalle begutachtet. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die ostdeutsche Wirtschaft nimmt nach Einschätzung des Dresdner Ifo-Instituts langsam wieder Fahrt auf. Demnach wächst das Bruttoinlandsprodukt laut Prognose in diesem Jahr um 0,8 Prozent, 2020 dann um 1,4 Prozent, sagte der Ökonom und stellvertretende Institutsleiter Joachim Ragnitz am Donnerstag. Das Wirtschaftswachstum liegt damit leicht über der Deutschland-Prognose für dieses und nächstes Jahr. Insgesamt normalisiere sich die Konjunktur nun nach einem langen Aufschwung, so Ragnitz.

Der Ökonom dämpfte allerdings zu große Erwartungen. Ein Teil des Wachstums sei darauf zurückzuführen, dass 2020 mehr Arbeitstage anfallen - und damit auch mehr erwirtschaftet werde. Er bezifferte den Effekt mit rund 0,4 Prozentpunkten. Zudem gebe es im Osten nicht so viele Industriebetriebe, deswegen schlage sich die derzeitige Schwäche im verarbeitenden Gewerbe nicht so stark in den Prognosen nieder.

«Zwar ist die gesamtwirtschaftliche Rezession vorerst abgesagt‎», so Ragnitz. Dennoch dämpften der Strukturwandel in der Industrie, vor allem im Bereich Automobilbau, die Entwicklungen. Das bekommt vor allem Sachsen mit Autobauern wie Volkswagen und BMW zu spüren: Für den Freistaat rechnen die Ökonomen in diesem Jahr gerade einmal mit einem Wachstum von 0,3 Prozent, für 2020 mit 1,2 Prozent.

Laut Ragnitz habe das vor allem mit der technologischen Umstellung hin zu alternativen Antrieben zu tun. Die Umstrukturierung berge ein «erhebliches Risiko», nicht nur für etablierte Automobilhersteller, sondern auch für die Zulieferer. «Das ist alles noch nicht absehbar», so Ragnitz. Vor allem für Sachsen sei der Strukturwandel eine Herausforderung.

Das Ifo-Institut rechnet im laufenden Jahr mit rund 7000 neuen Arbeitsplätzen in Sachsen, im nächsten Jahr sollen es mit 10 000 wieder etwas mehr sein. «Für einen Aufholprozess reicht das noch nicht aus», sagte Ragnitz. Für Ostdeutschland prognostizieren die Ökonomen für 2020 ein Plus von 24 000 Erwerbstätigen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Flugzeugtriebwerk wird von einem Arbeiter in Dahlewitz (Brandenburg) in einer Montagehalle begutachtet. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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