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Gnadenfrist für Weihnachtsbäume: frisch gefällt zum Fest

Robert Kleinstäuber begutachtet Nordmanntannen auf seiner Plantage im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.  / Foto: Robert Michael/dpa
Robert Kleinstäuber begutachtet Nordmanntannen auf seiner Plantage im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. / Foto: Robert Michael/dpa

Mehr als zehn Jahre dauert es, bis Blaufichte und Nordmanntanne zu stattlichen Weihnachtsbäumen herangewachsen sind. Der Nachschub fürs Fest steht bereits erntereif in sächsischen Plantagen.

Für die erntereifen Nordmanntannen und Blaufichten in Sachsens Weihnachtsbaumplantagen läuft die Gnadenfrist: In drei Monaten werden die ersten von ihnen Büros, Geschäfte und Wohnungen zieren. Doch könnte das Bäumchen mitunter etwas teurer werden als vergangenes Jahr. Dafür punktet der Weihnachtsbaum aus heimischer Produktion mit Frische und kurzen Wegen. Vielerorts werden Käufer auch wieder selbst zur Säge greifen können, um ihren Baum zu ernten. Für manche Familien ist das bereits eine feste Tradition in der Vorweihnachtszeit. 

Während aus anderen Bundesländern Schäden durch Frost und Trockenheit gemeldet werden, ist Robert Kleinstäuber dieses Jahr gelassen. Der Spätfrost habe in seiner Plantage nur minimal zugeschlagen und das nicht im erntereifen Bestand, erläutert er. Im Frühjahr sei es zwar trocken gewesen, was Neuanpflanzungen schaden könne. «Aber wir gießen punktuell.»

«Wir haben genug Bäume»

Kleinstäuber baut in Bad Gottleuba-Bergießhübel (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) Weihnachtsbäume auf einer Fläche von etwa 30 Hektar an: Nordmanntannen, Blaufichten, Kiefern und Exoten wie Colorado-Tannen. Sie werden als Setzlinge gekauft und wachsen dann in zehn bis zwölf Jahren zu Weihnachtsbäumen heran. «Wir vermarkten zu 90 Prozent direkt.» Darüber hinaus gebe es Händler, die bei ihm einkauften. Der Verkauf starte zum 1. Advent und gehe bis Heiligabend. «Wir haben genug Bäume, es wird keinen Engpass geben.»

Auch der Staatsbetrieb Sachsenforst verkauft alljährlich Weihnachtsbäume. Sie stammten von speziellen Flächen etwa unter Stromleitungen, wo die Bäume ohnehin nicht zu groß werden dürfen, erklärt Marco Horn von Sachsenforst. Dabei werde auf Dünger verzichtet, ebenso auf Formschnitte wie bei Bäumen in professionellen Plantagen. Etwa 20.000 Weihnachtsbäume würden so jedes Jahr von den Forstbezirken in Eigenregie verkauft. Das Ganze sei ein Nebengeschäft und diene vor allem der Öffentlichkeitsarbeit, betont Horn. 

Verband empfiehlt höhere Preise

Folgen die Produzenten der Empfehlung des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger werden die Bäumchen dieses Jahr etwas teurer. Der Verband hat die Preisspanne um einen Euro auf 23 bis 30 Euro pro Meter Nordmanntanne angehoben. Regional schwanken die Preise jedoch und liegen in der Regel in Ballungsräumen höher als auf dem Land. 

Sachsenforst spricht von konstanten Preisen. Eine bis zu zwei Meter hohe Blaufichte koste um die 20 Euro, für eine Nordmanntanne müssten etwa 10 Euro mehr gezahlt werden. Kleinstäuber will sich noch nicht genau zu den diesjährigen Preisen für seine Bäume festlegen. 

Viele Kunden wollen unterdessen nicht mehr bis Heiligabend warten, um sich einen Tannenbaum in die Wohnung zu stellen. Stattdessen zieren die Bäume immer öfter schon in der Adventszeit die Stuben. Auch ein guter, frischer Baum schaffe es nicht, vom 1. Advent bis Heiligabend eine gute Figur zu machen, betont Kleinstäuber. Dann würden Nordmanntannen häufig braun und ließen die Äste hängen, bei Blaufichten rieseln die Nadeln. Mancher Kunde sei deswegen schon kurz vor Heiligabend zum zweiten Mal zu ihm gekommen, um einen frischen Baum fürs Fest zu kaufen.

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