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Betroffenheit in Sachsen nach schwerem Unwetter

Schutt und Holz liegen aufgetürmt vor einem Haus in dem Ort im Kreis Ahrweiler am Tag nach dem Unwetter mit Hochwasser. Foto: Thomas Frey/dpa
Schutt und Holz liegen aufgetürmt vor einem Haus in dem Ort im Kreis Ahrweiler am Tag nach dem Unwetter mit Hochwasser. Foto: Thomas Frey/dpa

Die schweren Unwetter im Westen Deutschlands mit Dutzenden Toten haben auch in Sachsen Betroffenheit ausgelöst. «Die Sächsinnen und Sachsen mit ihrer noch jungen Erfahrung von zwei Jahrhunderthochwassern können gut verstehen, was es bedeutet, liebe Menschen zu verlieren oder Hab und Gut zerstört zu sehen», erklärte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Donnerstag in Dresden: «Die Zerstörungen, die die Fluten - in Sachsen in geringerem Maß als im Westen der Republik - angerichtet haben, sind erschütternd.»

Unwetter hatten am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ganze Landstriche verwüstet, Orte von der Außenwelt abgeschnitten und Häuser weggespült. Mindestens 42 Menschen sind durch die Unwetter gestorben. In Rheinland-Pfalz werden noch Dutzende Menschen vermisst. «So eine Katastrophe haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich verheerend», sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in Mainz.

In Sachsen wird seit Dienstagabend ein 53 Jahre alter Mann vermisst, den in Jöhstadt (Erzgebirge) eine Sturzflut mitgerissen hatte.

Günther zufolge ist Sachsen «für den Moment gut vorbereitet. Aber niemand weiß, wie sich das Wetter in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln wird. Entwarnung kann ich leider nicht geben».

Die Bilder von den Verwüstungen im Westen riefen im Freistaat Erinnerungen an die verheerenden Hochwasser von 2002 und 2013 wach. Mitte August 2002 brach über Sachsen eine Jahrhundertflut herein. Monsunartige Regenfälle in Tschechien und im Freistaat lösten eine Katastrophe bislang ungekannten Ausmaßes aus. Die sächsischen Flüsse stiegen binnen weniger Stunden dramatisch an und hinterließen unermessliche Verwüstungen. 21 Tote waren zu beklagen. Der Schaden ging in die Milliarden.

Der Fluss Weißeritz setzte in der Nacht zum 13. August 2002 in Dresden die historische Altstadt mit ihren Barockbauten unter Wasser. Grimma und Döbeln wurden von den reißenden Wassermassen der Mulde verwüstet. Tage später stieg die Elbe unentwegt an. In Dresden, wo der Fluss im Normalfall zwei Meter Wasser führt, wurde ein Rekordwert von 9,40 Meter erreicht.

Die Flut, die damals auch andere Länder stark in Mitleidenschaft gezogen hatte, löste eine einzigartige Hilfswelle in Deutschland aus. Hilfsorganisationen schickten Mitarbeiter nach Sachsen, viele freiwillige Helfer unterstützten zunächst die Rettungsaktionen, später den Wiederaufbau. Bei einer weiteren Jahrhundertflut kam Sachsen 2013 dann weit glimpflicher davon.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH