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Meteorologietagung: Wetter kennt keine nationalen Grenzen

Ein Spaziergänger geht bei Regen und Wind an einem Strand entlang. / Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Ein Spaziergänger geht bei Regen und Wind an einem Strand entlang. / Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Der Krieg in der Ukraine hat auch Folgen für die Wetter- und Klimaforschung. «Zahlreiche wissenschaftliche Kooperationen mit russischen Organisationen und Institutionen wurden im Rahmen der politischen Entscheidungen eingestellt», sagte Gerhard Adrian, Präsident der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Montag zum Auftakt der 8. Tagung der Meteorologischen Gesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Dabei diskutieren in Leipzig bis zum 25. März mehr als 350 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Fachleute aus der Praxis die neuesten Erkenntnisse und Fragen aus allen Bereichen der Meteorologie sowie der Klimaforschung.

Das Wetter und das Klima kennen keine nationalen Grenzen, wie Adrian betonte. «Nur mit ständig verfügbaren Beobachtungsdaten aus aller Welt sind hochwertige Wettervorhersagen und Warnungen vor Wettergefahren hierzulande und weltweit möglich.» Daher sei es eine der wichtigsten Aufgaben der WMO, die meteorologische und klimatologische Zusammenarbeit und Infrastruktur weltweit zu sichern, zu stärken und auszubauen - auch in konfliktreichen Zeiten.

«Ich bin deshalb froh, dass bis heute sowohl aus Russland als auch aus der Ukraine Wetterbeobachtungsdaten von fast allen Bodenstationen und anderen Messinstrumenten in die globalen Netze der WMO eingespeist werden können», so der Professor. Ein Ausfall aus diesen sehr großflächigen Staaten würde ihm zufolge die Qualität der Wettervorhersagen und der Klimaüberwachung weltweit deutlich beeinträchtigen.

Zudem wiesen die Experten auf die Bedeutung des Klimawandels für den Wasserkreislauf hin. «Wir sehen durch den Klimawandel eine Intensivierung des globalen Wasserkreislaufs. Mit steigenden Temperaturen kann die Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen», sagte Prof. Friederike E. L. Otto aus London. Dadurch würden intensivere Starkniederschläge, wie zuletzt im Ahrtal, beobachtet. Die Änderungen seien regional sehr unterschiedlich, zudem würden in trockenen und vielen halbtrockenen Klimazonen Dürren zunehmen.

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