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Keine Einigung zum Umgang mit Wölfen

Zwei Wölfe stehen auf einem Feld. Foto: Konstantin Knorr/dpa
Zwei Wölfe stehen auf einem Feld. Foto: Konstantin Knorr/dpa

Der Umgang mit dem Wolf bleibt in Deutschland umstritten. Die Länderumweltminister konnten sich bei ihrer Online-Konferenz am Donnerstag und Freitag nicht auf einen bundesweiten Praxisleitfaden für die Behörden zum Abschuss von Problemwölfen einigen.

Das Bundesnaturschutzgesetz ermöglicht seit einer Änderung im Februar die Tötung von Wölfen, die Nutztiere reißen. Umstritten ist jedoch, wann genau ein Wolf als Problemwolf betrachtet werden darf. Bisher lande jeder Fall vor Gericht oder der Staatsanwalt ermittele, sagte der Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Till Backhaus (SPD), zum Abschluss der Konferenz am Freitag. Die Entscheidungen der Behörden müssten rechtssicher werden, deshalb sei der Praxisleitfaden so wichtig.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) forderte eine rasche Einigung und verwies auf das Wachstum der Wolfspopulation in Deutschland von 30 Prozent jährlich. «Man kann nicht wegsehen und abwarten», sagte er. Die Behörden müssten handlungsfähig sein, sonst könne es passieren, dass Betroffene selbst handelten. In Niedersachsen seien in letzter Zeit viele Begegnungen mit Wölfen gemeldet worden. Es seien auch schon Wölfe in Städten gesichtet worden.

Naturschützer wollen die Hürden für Wolfsabschüsse möglichst hoch legen. Weidetierhalter wollen hingegen nach Wolfsangriffen unkompliziert eingreifen können. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Backhaus schätzt die aktuelle Zahl der Wölfe in Deutschland auf rund 1400. Die meisten leben in Ostdeutschland und Niedersachsen. Im vergangenen Jahr rissen Wölfe bundesweit nachweislich 2891 Nutztiere. Neben Schafen waren auch Pferde und Rinder betroffen.

Bundesnaturschutzgesetz zum Wolf

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH