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Spätes Drama für Aue: 2:3 im Schneetreiben gegen Kiel

Schiedsrichter Florian Heft (l) zeigt eine gelbe Karte in Richtung von Marc Hensel (r), Aues Teamchef. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Schiedsrichter Florian Heft (l) zeigt eine gelbe Karte in Richtung von Marc Hensel (r), Aues Teamchef. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Erzgebirge Aue kann seine Krise nicht stoppen. Gegen Holstein Kiel verlieren die Veilchen unglücklich. Eigentor, Rote Karte und nutzlose Aufholjagd stehen im Schneetreiben symbolhaft für eine Mannschaft ohne Halt und ohne Glück.

Die Parolen von Club-Chef Helge Leonhardt haben nichts genutzt. Die Talfahrt von Erzgebirge Aue geht ungebremst weiter. Gegen Holstein Kiel blieben die Sachsen auch im achten Spiel in Serie in der 2. Fußball-Bundesliga ohne Sieg. Kwasi Okyere Wriedt besiegelte am Freitagabend mit seinem Tor in der 90. Minute die bittere 2:3 (0:2)-Niederlage der Veilchen. Zuvor hatten Nikola Trujic (79.) und Jan Hochscheidt (84.) die Gäste-Führung durch Fin Bartels (19. Minute) und ein Eigentor von Sören Gonther (38.) vor 4788 Zuschauern in Unterzahl egalisiert.

Nun droht noch an diesem Wochenende der Absturz auf den letzten Tabellenplatz, wenn Ingolstadt gegen den SV Sandhausen gewinnt. Die Zwickmühle für Aue: Punktet Sandhausen, wird der Rückstand von derzeit acht Zählern auf Rang 15 noch größer.

Vor dem Anpfiff gedachte man im Erzgebirgsstadion der Trainerlegende Gerd Schädlich. Der Aue-Aufstiegscoach des Jahres 2003 war in der vergangenen Woche im Alter von 69 Jahren gestorben. Die Erzgebirge-Spieler trugen bei der Schweigeminute ein T-Shirt mit Schädlichs Konterfei.

«Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern um zwölf», hatte Teamchef Marc Hensel gesagt. Leonhardt hatte unmissverständlich gefordert, man brauche Männer, keine Schulkinder. Die Spieler schienen begriffen zu haben, was die Stunde geschlagen hat und hielten gegen die Kieler im heftigen Schneetreiben ordentlich dagegen. Dimitrij Nazarov (9./17.) hatte gleich zwei Chancen.

Das ganze Aue-Drama kulminierte dann aber innerhalb weniger Sekunden. Prince Osei Owusu lief nach einem Abwehrfehler alleine auf KSV-Torwart Thomas Dähne zu - und scheiterte. Im Gegenzug schoß Bartels clever freigelaufen zur Gäste-Führung ein. Hensel ruderte wild mit den Armen: Nur nicht die Köpfe hängen lassen war seine Forderung.

Doch der nächste Nackenschlag folgte. Ausgerechnet Abwehrchef Gonther spitzelte bei seiner Rückkehr nach muskulären Problemen den Ball unbedrängt an Torwart Martin Männel zum nächsten Kieler Treffer ins eigene Tor. Konnte es noch schlimmer kommen? Es konnte. Soufiane Messeguem (42.) trat Phil Neumann von hinten in die Wade. Schiedsrichter Florian Heft zeigte die Rote Karte.

In Unterzahl schien für Aue nichts mehr auszurichten, doch die Mannschaft kämpfte. Trujic und Hochscheidt sorgten für den späten Ausgleich, doch die letzten Antwort hatte Wriedt.

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