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Champions-League: Nagelsmann wünscht sich eingespieltes Team

Julian Nagelsmann, Trainer von Leipzig. Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images Europe/Pool/dpa/Archivbild
Julian Nagelsmann, Trainer von Leipzig. Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images Europe/Pool/dpa/Archivbild

Es wird wohl nur ein Wunsch von Julian Nagelsmann bleiben. Wenn im August die Champions-League in einem Endrundenturnier entschieden werden soll, hätte der 32 Jahre alte Trainer von RB Leipzig auch die Profis gern noch dabei, die den Verein nach der Corona-Saison schon verlassen haben. «Es wäre für alle ein Erlebnis, wenn man mit den Spielern, mit denen man vorher Erfolge gefeiert hat, auch die Champions League zu Ende spielen kann», sagte Nagelsmann am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz.

Nur wie? «Eine Möglichkeit ist, dass man die Champions-League-Spiele wie eine Nationalmannschafts-Abstellung sieht», erklärte der Coach des Viertelfinalisten: «Das heißt, dass mögliche Abgänge von Club X zu Club Y von Club Y zurückgeschickt werden für die zehn Tage Turnier, um die Zeit bis zum Finale oder Ausscheiden aus dem Champions-League-Turnier für den alten Club noch zu spielen. Das wäre quasi wie bei der Nationalmannschaft.»

Nur mal als Beispiel: Wenn Nationalstürmer Timo Werner nach dieser Spielzeit zum FC Chelsea in die Premier League wechseln sollte, mit dem er sich Medienberichten zufolge verständigt hat, hätte es Nagelsmann gern, wenn Werner im August dann noch mal das RB-Trikot überziehen würde. Der Leipziger Trainer räumte aufkommende Versicherungsfragen bei solchen Konstellationen am Mittwoch direkt ein.

Die Planungen der Leipziger für das voraussichtliche Turnier der europäischen Meisterklasse haben aber bereits begonnen. Weder der Spielort - im Gespräch sind unter anderen Lissabon und Frankfurt - noch die Durchführungsbestimmungen sind allerdings bislang bekannt.

Das Finale der Königsklasse hätte am 30. Mai in Istanbul stattfinden sollen. Wegen der Corona-Pandemie ist die Europapokal-Saison aber zur Zeit unterbrochen. Medienberichten zufolge wird die UEFA das Endspiel demnächst an eine andere Stadt vergeben, in der alle Partien ab dem Viertelfinale im August innerhalb von zehn Tagen bestritten werden sollen. Das UEFA-Exekutivkomitee tagt am 17. Juni.

Da der Zeitpunkt des Turniers in der Wechselperiode der Spieler liegt, müssen der Weltverband FIFA als auch die Europäische Fußball-Union (UEFA) Regelungen finden, wer bei dem Finalturnier für welchen Verein auflaufen darf. «Wir nehmen es so, wie es kommt», sagte Nagelsmann (32).

Einen Königsweg werde es bei dieser Frage nicht geben. Auf der einen Seite wäre es gut, wenn die Mannschaften die Saison komplett beenden. Andererseits wäre es auch nicht so gut, weil Spieler, die man selbst verpflichten möchte, dadurch nicht genügend Vorbereitung im neuen Team hätten. «Es wird einen Kompromiss geben», sagte der RB-Trainer.

Nagelsmann rechnet damit, dass die deutschen Clubs ab 15. August in das Turnier einsteigen. Nach dem Saisonfinale will er deshalb der Mannschaft drei Wochen Urlaub geben und danach die vierwöchige Vorbereitung auf das Turnier starten. «Schwierig wird es sicher werden, ein Testspiel zu bestreiten, weil man kaum ein Team findet, was dann unmittelbar vor dem Turnier schon soweit ist. Vielleicht nimmt man einen Euro-League-Club, die wohl eine Woche später ihr Turnier haben», sagte Nagelsmann.

Torhüter Peter Gulacsi hofft auf eine Überraschung durch die Leipziger. Der «Bild» (Mittwoch) sagte der 30 Jahre alte Ungar: «Ich wünsche mir die Champions League mit Hymne, Zuschauern und Hin- und Rückspiel. Aber das wird nicht klappen. Als "Ersatz‘ finde ich die Turnierform interessant. Das ist was Neues. Die Chancen sind besser verteilt und in einem Spiel kann alles passieren.» Nagelsmann hofft ebenfalls, «dass wir eine, vielleicht auch zwei Runden weiterkommen.» Damit würde RB im Finale stehen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Julian Nagelsmann, Trainer von Leipzig. Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images Europe/Pool/dpa/Archivbild